Daimler Echtzeit-Datenfluss für mehr Verkehrssicherheit
Der Stuttgarter Automobilproduzent startet zusammen mit weiteren Automobilherstellern, Datendienstleistern und europäischen Verkehrsbehörden das Projekt „Car-to-X Kommunikation“ für mehr Verkehrssicherheit.
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Daimler, BMW, Ford und Volvo erproben in Zusammenarbeit mit HERE Technologies, TomTom sowie den Verkehrsbehörden sechs europäischer Länder, wie sich Informationen zu akuten Gefahrensituationen in Echtzeit per Car-to-X Technologie weitergeben lassen. Die Projektpartner haben im niederländischen Eindhoven ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Die Versuchsphase ist auf zwölf Monate ausgelegt und startet in den Niederlanden.
Der Fokus des Projekts liegt auf sicherheitsrelevanten Verkehrsinformationen – auf EU-Ebene unter dem Stichwort „Safety Related Traffic Information“ (SRTI) diskutiert. Mit ihrer Initiative unterstützen die Projektpartner die Bestrebungen der EU-Kommission, die Entwicklung von vernetzten und intelligenten Transportsystemen voranzutreiben. Langfristiges Ziel der EU ist es, die Zahl der Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr bis 2050 deutlich zu senken. Verbesserte Informationsflüsse könnten dazu entscheidend beitragen.
Im Einklang mit EU-Zielen
In der EU-Verordnung 866/2013 ist unter anderem festgelegt, dass ein Mindestniveau allgemeiner, für die Straßensicherheit relevanter Verkehrsinformationen allen Nutzern möglichst unentgeltlich zur Verfügung stehen soll. Die heute unterzeichnete Vereinbarung stützt sich auf diese politische Grundlage.
Die Projektpartner setzen grundsätzlich auf eine technologieoffene Erprobung und Weiterentwicklung der Informationsflüsse durch die Car-to-X Technologie. Für das Pilotprojekt werden die bereits verbauten, mobilfunkbasierten Kommunikationssysteme genutzt. Diese sind erprobt und sofort einsatzfähig.
Datensicherheit im Fokus
Gegenstand der Untersuchung werden in den kommenden zwölf Monaten unter anderem Fragen der Datenkompatibilität und der cloudbasierten Datenverarbeitung sein. Die beteiligten Firmen nutzen zunächst die derzeit verbauten Kommunikationstechnologien und Dateiformate, um sie im nächsten Schritt gegebenenfalls weiterzuentwickeln und zu harmonisieren. Die Zusammenarbeit der Projektpartner startet in den Niederlanden und soll sukzessive auf andere EU-Staaten ausgeweitet werden.
Die Sicherheit der Daten hat zu jedem Zeitpunkt des Projekts oberste Priorität. Der Informationsfluss findet für den Zeitraum des Pilotprojekts innerhalb eines geschlossenen „Ökosystems“ statt, zu dem lediglich die Projektpartner Zugang haben. Daimler setzt für das Projekt ausschließlich die Testflotte ein, Kundendaten werden nicht erhoben. Außerdem senden die beteiligten Mercedes-Benz Fahrzeuge alle Daten in anonymisierter Form: Jede Meldung enthält lediglich die Information zum Ereignis und einen Zeitstempel. Ein Bezug zum Sender-Fahrzeug lässt sich nicht herstellen.
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