Werkstatt-Werte Union Initiative in der Schadenlenkung

Redakteur: Dipl. Ing. (FH) Konrad Wenz

Einige Werkstattbetreiber haben sich vorgenommen mehr Transparenz in die Schadenlenkung zu bringen und hierfür den Verein „Werkstatt-Werte-Union“ gegründet. Die Initiatoren sehen sich mit ihren Problemen in vorhandenen Verbänden und Interessenvertretungen nicht gut aufgehoben und nehmen das Zepter nun selbst in die Hand.

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Gründungsmitglieder der Werkstatt-Werte-Union während der Online-Pressekonferenz: (v.l.o. nach r.u.): Matthias Kaupp, Uli Beutel, Angelina Brunone und Marco Böge.
Gründungsmitglieder der Werkstatt-Werte-Union während der Online-Pressekonferenz: (v.l.o. nach r.u.): Matthias Kaupp, Uli Beutel, Angelina Brunone und Marco Böge.
(Bild: Sreenschot|schaden.news.de)

Mehr Transparenz bei der Zusammenarbeit mit Volumenkunden, sprich Schadensteuerern, Versicherungen und Flotten, ist das hehre Ziel des Vereins „Werkstatt-Werte-Union“ (WWU), den die Mitbegründer Matthias Kaupp (Vorstand), Marco Böge (Vorstandsmitglied), Uli Beutel (Beirat) und Angelina Brunone (derzeit Fördermitglied) gestern in einem Online-Pressegespräch vorstellten. Die Vereinsgründer fühlen sich in den vorhandenen Berufsverbänden und Interessengemeinschaften nicht mehr richtig vertreten, wollen aber dennoch mit ihnen zusammenarbeiten. Insbesondere der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) sowie die Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer (BFL) sollen dabei eine Rolle spielen.

Die Mitglieder des Vereins sind derzeit freie Unternehmer, die in der Schadensteuerung beheimatet sind. Wie viele Mitglieder es derzeit gibt, dazu wollte sich Matthias Kaupp nicht klar äußern, sprach aber von einem mittleren zweistelligen Bereich. Laut Satzung des Vereins kann jede natürliche Person in der WWU Mitglied werden, die das 18. Lebensjahr vollendet hat. Auch juristische Personen des öffentlichen oder privaten Rechts können Mitglieder werden. Persönliche Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist aber die berufliche oder gewerbliche Tätigkeit im Bereich der Unfallinstandsetzung. Darüber hinaus gibt es Fördermitglieder, die allerdings kein aktives noch passives Wahlrecht haben.

Matthias Kaupp betonte, dass mit der Gründung der Werkstatt-Werte-Union für Karosserie- und Lackierfachbetriebe erstmals eine Alternative zu bestehenden Verbänden geschaffen wurde, die die Betriebe aktiv in die Vereinsarbeit einbinden will. „Damit schaffen wir eine breite Basis, denn jeder Betrieb ist individuell und nicht alle Regionen sind gleich. Alle Betriebe über einen Kamm zu scheren und einheitliche Prozesse überzustülpen hilft nicht“, so Kaupp.

Marco Böge sieht folgerichtig den Schwerpunkt der Vereinsarbeit in den Regionen. Regionale Erfa-Kreise sollen in Zusammenarbeit mit dem ZKF und der BFL dafür sorgen, die gewünschte Transparenz in der Schadenlenkung herzustellen. Aus diesem Austausch will der Verein künftig Handlungsempfehlungen für die Betriebe ableiten und dadurch auf die Rahmenbedingungen der Schadensteuerung Einfluss nehmen und diese nachhaltig verbessern.

Als Beispiel kritisierten die Vereinsmitgliedern immer wieder die Leistungsbausteine der Innovation Group, die der Stuttgarter Schadensteuerer im vergangenen Jahr eingeführt hat. Hier sei nicht im Sinne der Partnerbetriebe verhandelt worden. Insbesondere der Basisstundensatz sowie der für die Betriebe wenig transparente Einfluss der Bausteine auf den Gesamtstundensatz standen im Zentrum der Kritik.

Neben auskömmlichen Stundensätzen und der modellkonformen Materialberechnung,beispielsweise im AZT-System, will sich der Verein in Zusammenarbeit mit BFL und ZKF für ausreichende Vorgabezeiten im Lackier- und Karosseriebereich einsetzen.

Im nächsten Schritt will Werkstatt-Werte-Union aber erst einmal regionale Strukturen aufbauen um die Erfa-Kreise anzuschieben. Die Mitgliedschaft im Verein kostet den Betrieb 450 Euro im Jahr, Filialbetriebe werden mit 250 Euro veranschlagt. Mehr zur Werkstatt-Werte-Union lesen Sie demnächst in der »Fahrzeug+Karosserie«

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