Automechanika Digital Plus Kleine große Messe
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Die Automechanika wird in diesem Jahr als hybride Veranstaltung real und digital stattfinden. Die Messe Frankfurt hat nun erste Details dazu bekannt gegeben. Demnach können sich Besucher auf eine kompakte Messe und ein großes Informationsangebot freuen.

Alles ist anders. Mit diesen knappen Worten beginnt Olaf Musshoff, Direktor Automechanika Frankfurt, seine Erläuterungen, wenn man ihn auf die Automechanika Digital Plus anspricht. Anders, weil es ein solches Messekonzept in Frankfurt bisher noch nie gegeben hat. Und anders, weil die Automechanika versucht, trotz Pandemie eine Messe auf die Beine zu stellen, an der möglichst viele Besucher und Aussteller im World Wide Web teilnehmen können. Aber sie können – wenn sie reisen wollen und dürfen – auch vor Ort in Frankfurt ausstellen und sich informieren. Und zwar vom 14. bis
16. September auf dem Frankfurter Messegelände.
Möglich machen soll diesen Spagat das neue Hybridkonzept. Obwohl die Messemannschaft bisher auf keine Erfahrungen aufbauen kann, wirkt dieses Konzept bereits sehr ausgereift. So würde es nicht verwundern, wenn viele Elemente auch bei künftigen Automechanika-Messen erhalten blieben, selbst wenn das Reisen wieder problem- und gefahrlos möglich sein sollte.
Was findet in Frankfurt statt?
Die Automechanika Digital Plus wird in Frankfurt voraussichtlich einzig die Halle 3.0 nutzen. Dort bietet sie den Ausstellern sogenannte Plug-and-play-Stände in zwei verschiedenen Größen an. Damit können die Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen zeigen, ohne allzu viel planen und aufbauen zu müssen. Das reduziert die Kosten und damit das Risiko, falls es pandemiebedingt wieder Einschränkungen im September geben sollte.
Laut Musshoff nehmen die Aussteller dieses Angebot gut an: Bislang haben sich rund 200 Unternehmen für die Automechanika Digital Plus als Aussteller angemeldet. Etwa
75 Prozent von ihnen werden auch einen Stand in der Halle belegen. Darunter sind laut Automechanika Firmen wie Schaeffler, Hunter, Liqui Moly, Sata, AVL Ditest, Beissbart und das Mercedes-Benz-Gebrauchtteile-Center.
Weiterbildung und Schadentalk
Auch die beliebten, sehr stark auf die Bedürfnisse von K&L-Betrieben zugeschnittenen Weiterbildungsangebote wird es in diesem Jahr wieder in Frankfurt geben. In Kooperation mit Partnern wie Dekra, DAT, TAK, Carbon, Car-o-Liner, Glasurit und Bosch finden sogar praxisorientierte Workshops auf der Messe statt (siehe Infokasten auf S. 26). Allerdings gibt es in diesem Jahr dort nur Vorführungen. Moderiert werden sie von Fabu-Car und den „Autodoktoren“. Die Teilnehmer können also nicht selbst Hand anlegen, aber mit den Referenten in den Dialog treten.
Darüber hinaus bietet die „Automechanika Academy“ an allen drei Tagen ein breit gefächertes Programm. In Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen greifen die Referenten Entwicklungen auf zu den Themen „Tomorrow‘s Service & Mobility“, „Elektromobilität“, „3D-Druck“ und „Car Wash“.
Natürlich darf in diesem Zusammenhang der „Schadentalk“ nicht fehlen. Die Veranstaltung bringt bekanntlich die kritischen Themen rund um die Zukunft der freien K&L-Betriebe auf den Punkt. Auch in diesem Jahr werden wieder Entscheider aus der Kfz-Versicherungswirtschaft, Schadensteuerung und von Verbänden sowie Brancheninsider miteinander diskutieren. Der Schadentalk wird am 16. September live aus dem Webstudio in Halle 4.0 vom Frankfurter Messegelände gesendet und ist als Public-Viewing-Event auf der Freifläche Agora des Messegeländes geplant. Natürlich lässt sich die Diskussion auch live im Internet verfolgen.
Als Innovationsschaufenster, Schulungszentrum und Testlabor für Autohäuser und Werkstätten zeigt zudem die „Zukunftswerkstatt 4.0“ in Kooperation mit dem Institut für Automobilwirtschaft (IfA) Technologien, Prozesse und Geschäftsmodelle von morgen. Acht Lernstationen entlang der sogenannten Customer- Journey zum Schwerpunkt Aftersales veranschaulichen eindrucksvoll den Technologiewandel.
Neuer „Remanufacturing Day“
In Zeiten von Klimawandel und Umweltschutz gewinnt das Thema Kreislaufwirtschaft und Remanufacturing an Bedeutung. Am 15. September findet deshalb in Kooperation mit dem Verband APRA (Automotive Parts Remanufacturers Association) der erste „Automechanika Remanufacturing Day“ statt. Dabei stellen Experten das Thema in vielen Facetten vor und beantworten die Fragen der Teilnehmer.
Nicht zuletzt findet auch das Finale des internationalen „Body & Paint“-Wettbewerbs vor Ort in Frankfurt statt. Hier zeigen Lackierer aus aller Welt ihr Können und küren ihren Weltmeister in einem großen Finale am 16. September. Vorher, am 14. September, kürt eine Fachjury den deutschen Sieger. Zusätzlich haben Fachbesucher online die Möglichkeit, vom 30. August bis zum 13. September 2021 ihren persönlichen Favoriten zum Publikumssieger zu wählen.
In diesem Jahr findet erstmals parallel zur Automechanika die Fachmesse für Mobilität und Logistik, die „Hypermotion“, statt. Themen dieser Veranstaltung sind zum Beispiel „Predicted Services“ für sichere Just-in-Time-Lieferungen, Flottenmanagement und alternative Antriebstechnik. Damit gibt es viele Schnittmengen zur Automechanika und ihrem Produktangebot. Deshalb können Besucher der Automechanika auch Vorträge und Veranstaltungen auf der Hypermotion besuchen. Außerdem betreiben beide Messen einen „Future Mobility“-Test- und Erlebnisparcours auf dem Freigelände. Dort können Besucher Fahrzeuge mit alternativen Antrieben ausprobieren und sich zur Mobilität der Zukunft informieren.
Was ist online möglich?
Eine ganze Reihe an Ausstellern präsentiert ihre neuen Produkte und Dienstleistungen ausschließlich virtuell. Darunter sind Branchengrößen wie Bosch, Continental, Elring Klinger und Mahle.
Sämtliche Informationen aller Aussteller zu neuen Produkten sowie alle Vorträge und Workshops können Besucher virtuell über ihren Rech- ner abrufen. Und zwar nicht nur während der Messetage, sondern bis Ende September.
Die Automechanika bietet zudem eine Online-Plattform, auf der sich Messebesucher und Aussteller digital miteinander vernetzen können. Wer sich auf der Seite der Automechanika als Besucher registriert, bekommt automatisch eine Liste mit allen für ihn relevanten Ausstellern und Ansprechpartnern und kann auf diese Weise schnell an Informationen kommen. Dieses bei Partnerbörsen abgeschaute sogenannte Matchmaking bietet den Vorteil, dass einem die Messe Firmen und Ansprechpartner vorschlägt, auf die man selbst vielleicht nicht gekommen wäre. ■
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