Stellantis-Rückrufe Sondenalarm und Zahlenwirrwarr
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Bestimmte gesetzliche Anforderungen hinsichtlich HU-Durchführung und OBD-Daten werden nicht erfüllt. Opel ist in allen Fällen beteiligt, teilweise gemeinsam mit Citroën, Fiat, Peugeot und Toyota.

Mehrere Rückrufe wegen abgasrelevanter Themen gibt es von Stellantis zu vermelden. Schon Anfang August startete eine Aktion mit der internen Kennung „KI9“ für weltweit rund 25.700 Exemplare der Opel-Modellreihen Astra, Cascada, Insignia und Zafira aus dem Produktionszeitraum 2017 bis 2019. Ein erhöhter Lambda-Wert bei der Hauptuntersuchung führt laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zu einer Abweichung von der Durchführungsverordnung 2019/621 der EU-Kommission. Infolgedessen sei auch der CO-Wert bei der HU nicht konform, ergänzte eine Unternehmenssprecherin. In Deutschland erhalten 9.372 Einheiten daher ein halbstündiges Softwareupdate.
Um die so genannte „In-Use-Performance-Ratio“ (IUPR) geht es beim anderen Rückruf, der nicht nur für Opel-Modelle ansteht. Zur Ermittlung dieses Betriebsleistungskoeffizienten werden OBD-Daten von bereits in Nutzung befindlichen Fahrzeugen ausgewertet. „Aufgrund fehlerhafter Parameter“ halten einige Autos dem KBA zufolge „gesetzliche Anforderungen bezüglich der Ausgabe der IUPR“ nicht ein. Die Opel-Sprecherin führte dies auf ein Problem mit der Software im Motorsteuergerät zurück. Auch hier dauert das fällige Softwareupdate etwa 30 Minuten.
Kennzahlen korrigieren
Die Aktualisierung steht hierzulande für Vivaro und Zafira Life an. Sie liefen zwischen Dezember 2020 und Juli 2022 vom Band. Hinzu kommen bei uns 4.726 Citroën Jumpy und Jumper, sowie etwas über 3.000 Peugeot Traveller und Expert aus unterschiedlichen Bauzeiträumen zwischen 31. Januar 2020 und 11. Juli 2022. Bei den französischen Marken gibt es jeweils zwei verschiedene Rückrufcodes (Citroën: „JTD“ und „JTT“; Peugeot: „MF7“ und „MGJ“), da bei einem Teil der Fahrzeuge auch noch das bereits bekannte Problem mit der Kontrollleuchte bei SCR-Problemen behoben werden muss.
Diese Zweiteilung hat das KBA auch bei Opel vorgenommen. Die Rüsselsheimer Pressestelle betonte allerdings, dass es sich bei den Kennungen „KGV“ (nur IUPR-Fehler) und „KH1“ (zusätzlich auch noch SCR-Fehler) „um voneinander unabhängige Kampagnen mit jeweils individuellen Kontingenten an betroffenen Fahrzeugen“ handele. Konkret sind das den Angaben zufolge in Deutschland 7.124 und 6.011 Stück. Fällig ist der Rückruf bei uns außerdem noch für rund 1.500 Fiat Scudo und Ulysse, sowie 5.373 Toyota Proace (Verso) in Deutschland. Flensburg nennt für die Japaner im Zusammenhang mit dem IUPR-Fehler bislang nur ein Aktionskürzel („CI23-020“), für die Italiener zwei („6616“ und „6617“ für den Produktionszeitraum 29.9.2021 bis 9.7.2022), wobei hier kein SCR-Fehler bemängelt wird.
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