Würzburger Karosserie- und Schadentage Technische Kfz-Daten für alle Marktteilnehmer
Schon lange müssen Fahrzeughersteller ihre technischen Daten auch freien Werkstätten zugänglich machen. Zu sicherheits- bzw. diebstahlrelevanten Reparatur- und Wartungsinformationen gibt es ab 2023 ohne Autorisierung keinen Zugang mehr – hier greift Sermi.
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Der Zugang zu sicherheits- und diebstahlrelevanten Reparatur- und Wartungsinformationen für Kfz-Betriebe wird durch die Typgenehmigungsverordnung (EU) 2018/858 mit dem in Anhang X beschriebenen SERMI-Schema gewährleistet und gilt für alle Fahrzeughersteller beziehungsweise typgenehmigte Fahrzeuge, die in der EU zugelassen werden. Ab etwa Mitte 2023 bekommen Betriebe ohne Autorisierung keinen Zugang mehr zu diebstahl- und sicherheitsrelevanten Reparatur- und Wartungsinformationen über die Portale der Fahrzeughersteller und auch keine OBD-Informationen über deren Diagnosesysteme.
Die Autorisierung und Zulassung der Betriebe wird zukünftig durch die Inspektionsstelle SERMA erfolgen. Wie das funktioniert und was dies für die Werkstätten bedeutet, erklären Werner Steber und Dominik Lutter (beide Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe ZDK) auf den Würzburger Karosserie- und Schadentagen am 13. und 14. Mai 2022 im Vogel Convention Center. Soviel vorweg: Damit brauchen sich Betriebe nicht mehr bei jedem einzelnen Fahrzeughersteller nach unterschiedlichen Kriterien autorisieren zu lassen, um Zugang zu sicherheits- und diebstahlrelevanten Reparatur- und Wartungsinformationen über deren Websites oder Diagnosesysteme zu erhalten.
Darüber hinaus müssen sich gerade Mehrmarkenwerkstätten mit einer Flut von Daten und Reparaturinformationen auseinandersetzen. Auf Initiative des Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) entstand die Wissensplattform repair-pedia. Dies ist ein einzigartiges Wissens-Portal für Karosserie-, Kfz-Werkstätten, Versicherungen und Sachverständige. Mit einem Klick erhält der User die richtigen und relevanten Informationen aus einem Datenbestand von über 4 Millionen Dokumenten für seine Pkw- und Nutzfahrzeugreparatur. Diese sind durch Fachleute qualifiziert und helfen jede Frage schnell und einfach zu beantworten.
Und wenn die vorgegebenen Reparaturzeiten einmal nicht stimmen gibt es ebenfalls auf Initiative des ZKF seit dem Jahr 2007 die Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung e. V. (IFL), die unter Federführung des ZKF von verschiedenen Verbänden und Organisationen aus der Werkstattbranche ins Leben gerufen wurde. Das vorrangige Ziel der IFL ist es, Fehler und Mängel in den Arbeitszeiten für Karosserie- und Lackierarbeiten in den gängigen EDV-gestützten Kalkulationssystemen zu finden und nach intensiver Prüfung im Dialog mit dem jeweiligen Schadenskalkulationsanbieter und dem Automobilhersteller abzustellen und ab dann für die richtige Zeitvorgabe zu sorgen.
ZKF-Präsident Peter Börner liefert auf den Würzburger Karosserie- und Schadentagen einen Einblick in die aktuelle Arbeit der IFL und stellt die sogenannte „IFL-Liste“ vor. Zudem zeigt er auf, wie eine Werkstatt die Wissensplattform repair-pedia optimal für die tägliche Arbeit einsetzen kann.
Darüber hinaus steht auch in diesem Jahr die Praxis für die K&L-Betriebe im Fokus der Würzburger Karosserie- und Schadentage am 13. und 14. Mai im Vogel Convention Center. Die Teilnehmer können eine Live-Außenhautreparatur erleben und erfahren, wie sie ihre Lackierprozesse für sogenannte Mehrschichtlackierungen anpassen müssen. Auch der Zugang zu technischen Daten bildet in diesem Jahr einen Themenschwerpunkt.
Die Würzburger Karosserie- und Schadentage bieten am 13. und 14. Mai Vorträge, Live-Vorführungen und eine große Fachausstellung rund um die Karosserieinstandsetzung. Das diesjährige Event steht unter dem Motto: „Alte und neue Herausforderungen für die Unfallreparaturbranche“.
Unterstützt wird die Veranstaltung von den Sponsoren Automechanika Frankfurt, Carbon GmbH, Dekra Automobil GmbH und Nexa Autocolor sowie den Business-Partnern Fix Auto und Kanzlei Voigt Rechtsanwälte GmbH. Das Event führen die Fachmedien »Fahrzeug+Karosserie« und »kfz-betrieb« auch in diesem Jahr in Kooperation mit Autorechtaktuell.de und dem Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) durch.
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