Insolvenzen Zahl der Branchenpleiten geht stark zurück

Von Andreas Grimm |

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Während die Zeichen wirtschaftlich auf Krise stehen, meldet das Kfz-Gewerbe eine sehr positive Entwicklung der Insolvenzzahlen. Vor allem ein Teilbereich hat sich stabilisiert – zumindest im Sommer.

Die Zahl der Pleiten im Kfz-Gewerbe war zuletzt deutlich rückläufig. Betroffen vom Liquiditätsmangel waren vor allem Kleinstbetriebe.
Die Zahl der Pleiten im Kfz-Gewerbe war zuletzt deutlich rückläufig. Betroffen vom Liquiditätsmangel waren vor allem Kleinstbetriebe.
(Bild: Übernachtung gefällig? /Maximilian Cieszynski / CC BY-SA 2.0)

Die Zahl der Insolvenzen im Kfz-Gewerbe ist zuletzt deutlich gesunken. Wie aus einer jetzt veröffentlichten Auswertung des Statistischen Bundesamts hervorgeht, sank die Zahl der Pleiten im Berichtszeitraum Juli um fast 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit hat eine eher erstaunliche Entwicklung weiter an Fahrt gewonnen. Schon in den Vormonaten hatte sich der Anstieg der Insolvenzen in der Kfz-Branche deutlich abgeschwächt.

Erstaunlich ist die Entwicklung insofern, als der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, in der sich zuspitzenden Energiekrise Hilfen speziell für energieintensive Betriebe gefordert hatte, wozu Kfz-Betriebe gehören. Dazu wirken ja noch immer die Chipkrise, Lieferschwierigkeiten und Fahrzeugmangel nach. Erwischt hat es im Juli wohl ausschließlich kleine Betriebe: Betroffen von den 29 Pleiten waren nur 23 Arbeitnehmer; die voraussichtlichen Forderungen summieren sich auf 6,1 Millionen Euro.

Aufgrund des starken Rückgangs der Insolvenzzahlen, konkret sind es im Juli 19 Fälle weniger, ist nun auch die Gesamtzahl der Kfz-Pleiten im laufenden Jahr tatsächlich rückläufig. Zwischen Januar und Juli wurden 235 Insolvenzverfahren eröffnet. Das waren 9 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (-3,7 %). Nicht abgebildet sind in diesen Zahlen andere Entwicklungen wie reguläre Betriebsstilllegungen.

Damit bewegt sich die Kfz-Branche nun auf Jahressicht im Gleichklang mit der Gesamtwirtschaft. Über alle Branchen hinweg wurden seit Jahresbeginn 8.600 Insolvenzverfahren eröffnet und damit 4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Beim Blick auf die einzelnen Teilbereiche des Kfz-Gewerbes zeigt sich, dass die positive Entwicklung vor allem vom Service getragen wird. Die Pleiten der Werkstätten nahmen gleich um 12 Fälle ab (-70 %), 7 Lackierereien und Autowaschanlagen ging unverändert zum Vorjahr das Geld aus. Auch bei den Kfz-Handelsbetrieben schlug die Entspannung mit 4 Fällen weniger durch (-27 %), während im Teilehandel mit 5 betroffenen Betrieben die Zahl immerhin konstant blieb.

Blickt man auf die Gesamtjahresentwicklung, zeigt sich ebenfalls: Die Liquiditätsprobleme der Werkstätten haben zumindest auf dem Papier abgenommen (-9 %), während die Zahl der Pleiten im Kfz-Handel gestiegen ist (+8 %). Auch im Teilehandel sind die Zahlen gestiegen (+12 %).

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