Fahrzeugverwiegung Auf der Goldwaage

Von Steffen Dominsky

Wer wird es schon so genau nehmen? Na, der Fahrzeug­bauer! Denn der hat sich, auch wegen WLTP, immer öfter für das Gesamtgewicht seiner Produkte zu interessieren. Ohne eigene Waagen klappt das aber schlecht.

Das Verwiegen von Transportern und Lkws wird im Fahrzeugbau immer wichtiger. Dafür sorgen zum einen Gesetzgebungen wie der WLTP-Standard, aber auch das Thema tatsächliche Nutzlasten und Leergewichte ab Werk von Basisfahrzeugen.
Das Verwiegen von Transportern und Lkws wird im Fahrzeugbau immer wichtiger. Dafür sorgen zum einen Gesetzgebungen wie der WLTP-Standard, aber auch das Thema tatsächliche Nutzlasten und Leergewichte ab Werk von Basisfahrzeugen.
(Bild: Cartesy)

Schon Cicero, der weise römische Philosoph, sprach sie aus. Und der alte Thesenschläger Luther brachte sie in unsere Zeit: die Empfehlung, nicht immer alles auf die Goldwaage zu legen. Ein Ratschlag, der sinnvoll ist. Nicht nur in der Philosophie, sondern auch im Handwerk. Andererseits profitiert letzteres von einer gewissen Genauigkeit – Beispiel Fahrzeugbau.

Gemäß Verordnung EU 2017/1151 müssen seit dem 1.9.2019 auch Fahrzeuge der Klasse N1 und N2 den Abgasmesszyklus gemäß „WLTP“ absolvieren. Und das bedeutet für Fahrzeugbauer, die „halbfertige“ Fahrzeuge mit individuellen Aufbauten „ganzfertig“ stellen („Mehrstufenfahrzeuge“): Sie müssen den CO2-Ausstoß auf Basis diverser Daten und Messwerte final berechnen. Dafür stehen dem Fahrzeugbauer („Hersteller letzte Stufe“) sogenannte Berechnungstools seitens der Fahrzeug­hersteller („Stufe-1-Hersteller“) zur Verfügung. Theoretisch.