ZKF, ZDK, BVdP und BFL Spitzenverbände des Kfz-Handwerks beschließen unabhängiges Nachhaltigkeitszertifikat
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Ein Nachhaltigkeitszertifikat für Werkstätten soll deren umweltbewusstes Wirtschaften fördern und für Transparenz gegenüber Kunden und Partnern sorgen. Die Ausarbeitung des diesbezüglichen Standards obliegt der Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung (IFL).

Welche Betriebe arbeiten nachhaltig? Und was ist Nachhaltigkeit überhaupt? Diese und weitere Fragen sollen anhand der Ausarbeitung eines Standards zur Nachhaltigkeit im Kfz-Handwerk beantwortet werden. Darauf und auf ein entsprechendes Zertifikat haben sich die Handwerksverbände Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF), Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Bundesverband der Partnerwerkstätten (BVdP) und Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer (BFL) im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz geeinigt.
„Ist eine Werkstatt grün, die vorn nur Gebrauchtteile verwendet und Teile auch instand setzt, hinten aber eine Ölheizung mit Brenner aus dem Jahr 1985 betreibt? Und ist eine Werkstatt mit Blockheizkraftwerk nicht grün, wenn sie vorn ausschließlich Neuteile verwendet?“ Diese beispielhaften Fragen stellte ZKF-Präsident Peter Börner während der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung (IFL) am Dienstag in Friedberg (Hessen), die die Ausarbeitung des Standards federführend übernehmen wird. Peter Börner: „Niemand ist dafür besser geeignet als die IFL.“
Ziel dieser Initiative ist der „Bundesadler“, sprich die Vorbildfunktion für das gesamte deutsche Handwerk. Auch soll sich das Nachhaltigkeitszertifikat nicht nur an Werkstätten richten, sondern zudem den Herstellern und dem Handel offenstehen und für alle Kundengruppen die Transparenz steigern: Endverbraucher, Versicherungen, Flotten und Leasinggesellschaften. „Wir sind sehr zufrieden, dass wir gemeinsam ein so wichtiges Thema vorantreiben. Mit dem Nachhaltigkeitssiegel werden wir eine einheitliche Kennzeichnung schaffen, von der unsere Betriebe, aber auch alle Industriepartner profitieren“, erklärte der ZKF-Präsident.
Die Vergabe des Zertifikats soll transparent auf Basis objektiver Indikatoren erfolgen und Betrieben Impulse für ein nachhaltigeres Wirtschaften geben. BFL-Präsident Steven Didssun präzisierte: „Uns ist es wichtig, dass die Kriterien, die wir für eine nachhaltige Reparatur definieren, auch wirklich im Betriebsalltag erfüllt werden können. Wir wollen unseren Betrieben und Partnern damit zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht nur machbar, sondern sogar betriebswirtschaftlich sinnvoll ist.“
Das Resümee des ZDK-Vizepräsidenten und Bundesinnungsmeisters Detlef Peter Grün lautet: „Unsere Kfz-Betriebe halten die Menschen und unsere Volkswirtschaft mobil. Bei Reparatur und Wartung der Fahrzeuge spielt der nachhaltige Umgang mit Ressourcen seit jeher eine wichtige Rolle. Wenn dies auf Basis definierter Standards geschieht, stärkt das die Zukunftsfähigkeit unserer Betriebe.“
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