Autonomes Fahren Bosch kooperiert mit VW-Softwaretochter

Quelle: dpa

Der Industrietechnikkonzern und Wolfsburgs neue Systemschmiede Cariad wollen gemeinsam zügiger das hochautomatisierte Fahren im freien Verkehr ermöglichen. Mithilfe großer, gemischter Teams sollen schon 2023 die ersten Systeme in Volkswagen-Modelle implementiert werden.

(Bild: Cariad)

Bosch und die VW-Softwaretochter Cariad wollen bei der Entwicklung selbstfahrender Autos zusammenarbeiten. Es wurde dazu eine umfassende Partnerschaft vereinbart, wie Bosch und Cariad am Dienstag gemeinsam in Stuttgart und Wolfsburg mitteilten.

„Die Unternehmen wollen das teil- und hochautomatisierte Fahren massentauglich und für jedermann verfügbar machen“, hieß es in einer entsprechenden Mitteilung. Geplant seien Level-2-Funktionen in Fahrzeugen des Volkswagen-Konzerns, bei denen Fahrer die Hände zeitweise vom Lenkrad nehmen könnten, sowie ein Autobahn-Programm auf Level 3. Erste Funktionen sollen im kommenden Jahr einsatzbereit sein.

Sondierungen bis Level 4

Die Partner hätten zudem vereinbart, auch mögliche gemeinsame Entwicklungsziele und die damit verbundenen Zeitpläne in Richtung vollautomatisiertes Fahren auf Level 4 zu prüfen.

Bosch-Geschäftsführer Markus Heyn sagte, die geplanten Produkte könnten auch anderen Kunden angeboten werden. Der Vorstandschef von Cariad, Dirk Hilgenberg, sagte, die Zusammenarbeit stärke den Innovationsstandort Deutschland.

Die konkreten Entwicklungsprojekte sollen an verschiedenen Standorten beider Unternehmen verortet werden. Insbesondere in Stuttgart und Ingolstadt sollen Mitarbeiter des Bosch-Geschäftsbereichs „Cross-Domain Computing-Solutions“ und von Cariad in gemischten, agilen Teams zusammenarbeiten. In der Spitze sollen während der Projektlaufzeit deutlich mehr als 1.000 Fachleute aus beiden Häusern an den dafür erforderlichen Bausteinen arbeiten – dafür würden laut der Mitteilung aktuell auch neue Kräfte rekrutiert.

Big-Data-Bewältigung mit „künstlicher Intelligenz“

Im Zentrum der Teilprojekte stünden die datengetriebene Softwareentwicklung auf Basis von Informationen einer 360-Grad-Umfelderfassung – dafür werde eine teils KI-gesteuerte Entwicklungsumgebung zur Erhebung, Analyse und Verarbeitung von Daten geschaffen.

Umfangreiche reale Straßendaten soll die Volkswagenflotte beisteuern. Zum Beispiel für zusätzliche Ebenen für hochauflösende Karten zur Lokalisierung und Quer- und Längsführung von Fahrzeugen, an denen in der Kooperation ebenfalls gearbeitet werde. Aber auch in Bezug auf alltägliche Fahrsituationen sowie seltene, für die neuen Systeme schwer zu lösende Sonderfälle, die so genannten Corner Cases.

VW-Chef Herbert Diess hatte bereits im vergangenen Juli über ein beträchtliches Potenzial beim autonomen Fahren gesprochen. „Die Mobilität 2030 wird autonom sein, digital, smart, nachhaltig und sicher“, sagte der Topmanager damals. Der Verkehr werde damit sicherer.

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