Studie EU kann bei E-Auto-Batterien unabhängig werden

Quelle: dpa Lesedauer: 2 min

Eine Abnabelung von der chinesischen Autobatteriefertigung ist möglich. Dazu bedarf es jedoch eines gemeinsamen Förderfonds, so das Fazit einer neuen Studie der europäischen Umweltorganisation Transport & Environment.

Mit dem US-Förderpaket droht sich das Kräfteverhältnis der Batterieproduktion in Richtung USA zu verschieben.
Mit dem US-Förderpaket droht sich das Kräfteverhältnis der Batterieproduktion in Richtung USA zu verschieben.
(Bild: Bosch)

Die europäische Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) mahnt für eine unabhängige Autobatterieproduktion in der EU eine stärkere Förderung durch Brüssel an. Bis 2027 könne die Staatengemeinschaft ihre Abhängigkeit von Lithium-Ionen-Akkus chinesischer Hersteller beenden.

Allerdings könnten sich Hersteller wie der US-Elektropionier Tesla und das schwedische Start-up Northvolt angesichts hoher Förderungsmöglichkeiten in den Vereinigten Staaten auch noch stärker Richtung USA orientieren, wie es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Organisation heißt.

Vermehrt Investitionen in Standort USA

Die Hälfte der in der EU genutzten Lithium-Ionen-Akkus werde schon jetzt auch in Europa hergestellt. „Aber der Inflation Reduction Act hat die Spielregeln geändert“, sagte T&E-Deutschlandchef Sebastian Bock mit Blick auf US-Subventionen. „In Europa müssen mehr finanzielle Mittel bereitgestellt werden oder wir riskieren, geplante Batteriefabriken und Arbeitsplätze an Amerika zu verlieren.“

Die USA haben im Inflation Reduction Act erhebliche Subventionen für E-Auto- und Batteriehersteller in Aussicht gestellt, falls diese in den USA investieren. In Europa haben Batteriehersteller wie der chinesische Branchenriese CATL, die Koreaner von Samsung SDI sowie die Schweden mit Northvolt Milliardeninvestitionen angekündigt. Autobauer wie Volkswagen, Mercedes-Benz und Stellantis investieren ebenfalls Geld in Zellwerke, andere wie BMW bestellen in großem Stil bei den Batterielieferanten.

Drohende Verschiebung des Kräfteverhältnisses

Mit dem US-Förderpaket von Präsident Joe Biden droht sich das Kräfteverhältnis aber in Richtung USA zu verschieben. So gibt es Zweifel, ob etwa Northvolt eine Fabrik in Schleswig-Holstein noch wie ehemals geplant baut. T&E fordert einen europäischen Förderfonds, der durch die gemeinsame Ausgabe von Anleihen finanziert wird.

Über diesen sollten nur die auch vom Inflation Reduction Act subventionierten Produkte wie Elektroautos, Batterien und erneuerbare Energien eine Förderung erhalten. Die Gelder sollten nach Ansicht von T&E direkt an die Unternehmen fließen, um den langsamen Mittelabruf zu verhindern, der bei anderen Förderinstrumenten beobachtet werde.

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