Innungen Köln Pionier in der Digitalisierung der Ausbildung

Von Nick Luhmann |

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Die Kfz-Innung und die Karosseriebauer-Innung von Köln haben während ihrer gemeinsamen Mitgliederversammlung eindrücklich auf das zentrale Thema Nachwuchsgewinnung hingewiesen. Daneben treiben steigende Energiekosten und die Elektromobilität die Betriebe um.

Die Referenten der gemeinsamen Innungsversammlung in Köln: (v. l.) Hans-Jürgen Faul und Stefan Bäckmann (Kfz-Innung Köln), Claudia Kefferpütz (ZDK), Oliver Nienhaus (Karosseriebauer-Innung Köln), Holger Parsch (Kfz-Innung Köln) und Martin Endlein (DAT).
Die Referenten der gemeinsamen Innungsversammlung in Köln: (v. l.) Hans-Jürgen Faul und Stefan Bäckmann (Kfz-Innung Köln), Claudia Kefferpütz (ZDK), Oliver Nienhaus (Karosseriebauer-Innung Köln), Holger Parsch (Kfz-Innung Köln) und Martin Endlein (DAT).
(Bild: Kfz-Innung Köln)

„Wir tagen heute vereint, weil wir gemeinsame Themen haben, weil die Innungsversammlung das Forum ist, um sich mit Kollegen zu vernetzen, weil wir geschlossen Stärke zeigen.“ Mit diesen Worten eröffneten die Kfz-Innungsobermeister Stefan Bäckmann und Oliver Nienhaus, Obermeister der Karosseriebauer-Innung Köln, die gemeinsame Herbst-Mitgliederversammlung.

Unter dem Motto „Miteinander mehr bewegen“ diskutierten die 120 Teilnehmer aus beiden Innungen darüber, wie sie Fachkräfte sichern, den steigenden Kosten begegnen sowie ihre Betriebe im Mobilitätswandel zukunftssicher aufstellen können.

Gemeinsame Lossprechungsfeier geplant

Neben den Haushaltsplänen 2023 wurden wichtige Beschlüsse gefasst. Ab dem Ausbildungsjahr 2023 wird die Karosseriebauer-Innung Köln das digitale Berichtsheft für alle verpflichtend einführen. Grundlage bildet das jetzt gestartete Paket „F+K Digital“ mit dem E-Learning-System und digitalen Berichtsheft des Fachmagazins „Fahrzeug+Karosserie“. Damit gehe die Karosseriebauer-Innung Köln einmal mehr als Pilot-Innung in Sachen Digitalisierung vorneweg, betonte Nienhaus.

Der Vorstand testet das Digitalpaket bereits für die aktuellen Auszubildenden. Arndt Hürter, stellvertretender Obermeister, zog ein positives Fazit. Zudem avisierten die Obermeister erstmals eine gemeinsame große Lossprechungsfeier für die Ausbildungsberufe Kfz-Mechatroniker, Karosserie- und Fahrzeugbautechniker sowie Fahrzeuglackierer im Sommer 2023.

Im Zuge des Auftakt-Themas „Digitalisierung, Azubi-Recruiting, Mitarbeiter – Wie gewinne und halte ich die Fachkräfte von morgen?“ berichtete ZDK-Referentin Claudia Kefferpütz über den Perspektivwechsel: Betriebe müssen sich bei Azubis „bewerben“. Der Projektleiterin der Initiative „Autoberufe – Zukunft durch Mobilität“ zufolge erwarten die jungen Menschen Wertschätzung und eine Ansprache in ihrer digitalen Welt. Im „War of Talents“ brauche es neben Kreativität und Mut eine gute Arbeitgebermarke und einen strukturierten Rekrutierungsprozess. Dabei helfe der Werkzeugkasten der Initiative.

Mehr Wertschätzung und digitale Ansprache

Laut Lenard Jansen, Referent Technik der Karosseriebauer-Innung, bedeutet „Wertschätzung“ auch, die Qualität der Ausbildung voranzubringen. Er informierte über den erfolgreichen Start der neuen überbetrieblichen Lehrgänge im Ausbildungsberuf Fahrzeuglackierer im Oktober 2022.

Die zweite Diskussionsrunde drehte sich um die Themen Fördertöpfe, Sparpotenziale und Synergien. Das Kölner Beratungsunternehmen LS informierte über die verschiedenen Fördermöglichkeiten für Betriebe.

Aus dem Kfz-Innungsvorstand berichteten Stefan Bäckmann und Klaus Efting, wie ihre Unternehmen von Fördermitteln profitieren. Das abschließende Thema „E-Fuels, PN-Messung (AU), Mobilitätswandel – Was kommt beim Thema Umweltschutz auf uns zu?“ eröffnete der Kommunikationschef der DAT, Martin Endlein, indem er den politischen Zielen bei der Elektromobilität die realen Zahlen und Fakten gegenüberstellte.

Peter Stappen, Kfz-Innungsreferent Technik, verwies darauf, dass die Innungen Betriebe mit gesponserten Schulungen in Köln bei der Mitarbeiterqualifizierung für Arbeiten an Elektrofahrzeugen unterstützen. Er stellte ein neu ausgehandeltes Basispaket für die Werkstattausstattung der Betriebe zu vergünstigten Innungskonditionen vor.

Für E-Car-Service zertifizieren

Zudem erinnerte er daran, dass die Innungen Kompetenzen im Bereich der Elektromobilität durch den „Fachbetrieb E-Mobilität“ respektive „Car-Service“ zertifizieren. Sollten Ende 2030 tatsächlich 15 Millionen reine Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen fahren, blieben immerhin 30 Millionen Verbrenner übrig, erinnerte Martin Endlein.

Das Werkstattgeschäft lasse sich mit den Verbrennerfahrzeugen im Bestand durch die Entwicklungen bei E-Fuels sichern, bekräftigten die Kfz-Innungsvorstände Holger Parsch und Hans-Jürgen Faul. Sie stellten die Ergebnisse des ZDK-Projekts „E-Fuels for Future“ vor. Demnach liegen Abgas- und Verbrauchswerte bei der Nutzung von E-Fuels auf vergleichbarem Niveau der Werte herkömmlicher Kraftstoffe und weit unterhalb der sehr strikten EU-Emissionsgrenzwerte. Laut europäischer Mindestquote soll der Anteil für klimaneutrale synthetische Kraftstoffe im Verkehrssektor bis zum Jahr 2030 mindestens 5,7 Prozent betragen.

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