TÜV Süd Wachstum in allen Segmenten und Regionen

Von Dipl.-Ing. (FH) Kfz-Technik Peter Diehl Lesedauer: 3 min

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Umsatzsteigerung um 7,3 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro, Gewinnrückgang um 13,4 Prozent auf 195 Millionen Euro – dennoch herrschte während der Bilanzpressekonferenz der Prüforganisation am Münchener Firmensitz Zufriedenheit.

Die Führung der TÜV Süd AG: (v. l.) Vorstandsvorsitzender Dr. Johannes Bußmann und Finanzvorstand Prof. Dr. Matthias J. Rapp
Die Führung der TÜV Süd AG: (v. l.) Vorstandsvorsitzender Dr. Johannes Bußmann und Finanzvorstand Prof. Dr. Matthias J. Rapp
(Bild: Diehl – VCG)

Trotz Gewinnrückgang herrschte bei der Bilanzpressekonferenz des TÜV Süd am Mittwoch gute Stimmung. „TÜV Süd hat sich gut behauptet“, konstatierte Finanzvorstand Prof. Dr. Matthias J. Rapp. „Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen sind wir mit der Entwicklung dennoch zufrieden“, bestätigte auch Dr. Johannes Bußmann, der dies auf die breite thematische und geografische Aufstellung sowie auf die große Kompetenzbandbreite der Mitarbeiter zurückführt. Der 54-Jährige ist seit Jahresbeginn neuer Vorstandsvorsitzender der TÜV Süd AG und Nachfolger von Prof. Dr. Axel Stepken.

Konkret stieg der Konzernumsatz 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro, wozu alle Segmente und Regionen beitrugen. Die drei Segmente Industry, Mobility und Certification stehen für jeweils etwa ein Drittel des Konzernumsatzes: Industry 962 Millionen Euro (+4,2 Prozent; 7.100 Beschäftigte), Mobility 945 Millionen Euro (+6,7 Prozent; 6.300 Beschäftigte), Certification 974 Millionen Euro (+11,1 Prozent; 8.300 Beschäftigte). Rund 80 Prozent des Umsatzes im Segment Mobility entfallen auf wiederkehrende Fahrzeugprüfungen, der etwa 20 Prozent große Rest auf Gutachten, Führerscheinprüfungen etc.

Mit rund drei Viertel des Umsatzes war Europa erneut die umsatzstärkste Region, gefolgt von Asien (517 Millionen Euro, +12,8 Prozent) und Amerika (177 Millionen Euro, +19,4 Prozent).

Den Gewinnrückgang um 13,4 Prozent auf 195 Millionen Euro begründet der TÜV-Süd-Vorstand mit der insgesamt schwierigen geopolitischen Lage, höheren Aufwendungen und einem höheren Krankenstand in der Abklingphase der Coronapandemie Anfang 2022. Finanzvorstand Prof. Dr. Rapp wies darauf hin, dass es sich beim Vorjahr um das stärkste Jahr in der Geschichte von TÜV Süd handelt und für das Halten des Vorjahresergebnisses „der Gegenwind zu stark war“. Die Eigenkapitalquote der Prüforganisation liegt bei 54,6 Prozent.

Investitionssumme 2023: 120 bis 140 Millionen Euro

Im laufenden Jahr will man 120 bis 140 Millionen Euro investieren; das genaue Volumen hängt von der Zahl genehmigter Labore an den Standorten weltweit ab. Das betrifft beispielsweise Großbritannien, Thailand, Indien, China und die USA. Zum Vergleich: 2022 wurden knapp 154 Millionen Euro investiert, 2021 waren es gut 106 Millionen Euro.

Die geplanten Investitionen gelten hauptsächlich den Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Bis 2025 soll TÜV Süd klimaneutral sein, wobei die Betonung auf dem Gebäudebetrieb und der Fahrzeugflotte liegt. Die drei größten Bauprojekte des Konzerns entsprechen nach eigener Aussage den höchsten Energiestandards. Wo möglich, sollen auf Bestandsgebäuden Fotovoltaikanlagen installiert werden. Weil man sich des aktuellen Strommixes bewusst ist, sind bei der Umstellung eines Teils der Fahrzeugflotte auf Elektromobilität Kompensationen erforderlich, um das Ziel Klimaneutralität zu erreichen.

Beim Blick in die Zukunft zeigte sich Finanzvorstand Prof. Dr. Rapp zuversichtlich: „In den kommenden Jahren wollen wir unsere starke Mitarbeiterbasis weiter ausbauen und neue Arbeitsplätze schaffen.“ Besorgt blickt man jedoch auf die Entwicklung des Konflikts zwischen China und Taiwan, während Russland in der Bilanz von TÜV Süd keine Rolle mehr spielt. „Bereits 2015 zogen wir uns aus dem russischen Inlandsmarkt zurück, weil der dortigen Vergabepraxis die für uns notwendige Transparenz fehlte“, erklärte Prof. Dr. Rapp.

Unbürokratische Hilfe bot TÜV Süd über TÜV Türk, das Gemeinschaftsunternehmen mit türkischen Investoren, während der dortigen Erdbebenkatastrophe im Februar dieses Jahres. Geholfen wurde unmittelbar über die TÜV-Türk-Prüfzentren sowie kontinuierlich mit Sach- und Geldspenden.  

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