Elektromobilität BMW und Eon schaffen Ökosystem zum intelligenten Laden von E-Autos

Der Autobauer und der Energieversorger wollen künftig E-Autos intelligent mit Smart Homes sowie dem Energienetz verbinden. So soll solar- und lastoptimiertes Laden möglich sein. Mittelfristig sollen die Autos den Strom auch zwischenspeichern und wieder ins Netz einspeisen können.

BMW arbeitet künftig mit dem Energieversorger Eon beim intelligenten Laden von E-Autos zuhause zusammen. Die beiden Unternehmen wollten ein ganzheitliches Lade-Ökosystem namens „Connected Home Charging“ für BMW- und Mini-Fahrer schaffen, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag. Das Kernelement sei die Schaffung einer gemeinsamen Schnittstelle, die drei komplexe und bislang getrennte Systeme verbinde: Elektroautos, das Smart Home der Kunden und den Energiesektor.

Die Fahrzeuge sollen nahtlos in die Infrastruktur im Haushalt des Nutzers eingebunden werden. Die intelligente Steuerung der Ladevorgänge wird zunächst zwei Varianten ermöglichen: das solar-optimierte Laden, das die Nutzung von einer möglichst großen Menge an Strom aus der heimeigenen Photovoltaik-Anlage ermöglicht, und das last-optimierte Laden, das die zuhause verfügbare Strommenge optimal balanciert. Beides soll in mehreren Ländern Europas ab der zweiten Jahreshälfte möglich sein.

BMW sei in der Kooperation für die Fahrzeuge und die Lade-Hardware verantwortlich, heißt es in der Mitteilung. Zudem soll der Autobauer die Schnittstelle zum Kunden mit Fokus auf das Mobilitätsbedürfnis steuern. Eon dagegen ist für die Installation, Elektrik und Vernetzung beim Kunden zuständig und soll den Zugang zum Energiemarkt gewährleisten.

Dieser hat eine Schlüsselrolle für die intelligente Steuerung der Ladevorgänge. Denn ab dem kommenden Jahr sollen Kunden über das Stromnetz dann laden können, wenn der Preis am günstigsten sei. Kunden können dann mittels eines speziellen Stromvertrags an der Preisentwicklung an der Strombörse partizipieren. Die optimalen Zeitfenster zum Laden werden auf Basis der vom Kunden geplanten Abfahrtszeit und der benötigten Reichweite ermittelt.

Perspektivisch wollen die beiden Unternehmen auch bidirektionales Laden ermöglichen. Diese Technologie erlaubt es, die Hochvoltbatterie des vollelektrischen Fahrzeugs als Energiespeicher zu nutzen und den gespeicherten Strom zu einem späteren Zeitpunkt entweder in den eigenen Haushalt oder in das Stromsystem zurückzuspeisen.

Pilotprojekt zum bidirektionalen Laden „durchweg positiv“

Bei der Entwicklung Angebots fließen laut Mitteilung die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zum bidirektionalen Laden ein, an dem BMW und Eon beteiligt waren. Unter anderem hatte der Autobauer 50 rückspeisefähige BMW i3 in Kundenhand übergeben.

Die Ergebnisse des Projekts, das Ende 2022 abgeschlossen wurde, seien „durchweg positiv“. Aus Kundensicht habe sich das Gesamtsystem gut in den Alltag integrieren lassen. DIe Kunden hätten es als nützlich und sinnvoll empfunden und eine hohe Bereitschaft zur Weiternutzung gezeigt.

Vorteile des bidirektionalen Ladens: Durch die intelligent gesteuerte Integration von Elektrofahrzeugen in das Stromnetz könnte zum einen der Anteil regenerativ erzeugter Energie am Gesamtverbrauch in Deutschland erhöht werden. Denn die Speicher der Elektrofahrzeuge können Erzeugungsspitzen von Windkraft- und Solaranlagen gezielt aufnehmen und in Zeiten geringer Erzeugung gegebenenfalls wieder abgeben. Damit könnte das Hochfahren von fossilen Kraftwerken in solchen Zeitfenstern reduziert werden. Somit würde die bidirektionale Ladetechnologie gleichzeitig einen Beitrag zur Versorgungssicherheit und Netzstabilität leisten.

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