Karosseriereparatur Gefährlicher Blindflug
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Ist ein Stoßfänger mit Radarsensor nicht fachgerecht instand gesetzt, kann es sein, dass Assistenzsysteme Hindernisse nicht mehr korrekt erkennen. Werkstätten müssen daher in solchen Fällen noch genauer arbeiten als Optiker beim Anpassen einer Brille – es geht um Mikrometer.

Ein freundlicher Herbsttag im Jahr 2021 auf der A7 zwischen Kassel und Fulda. Der Fahrer am Steuer seines neuen Pkws mit Fahrerassistenten, die ihm das Überholen auf der Autobahn abnehmen, sitzt entspannt bei Tempo 130 hinter dem Lenkrad: Sein Level-3-Fahrzeug bereitet sich darauf vor, den Brummi vor ihm zu überholen, die Sensoren prüfen das Umfeld inklusive des toten Winkels. Sie erkennen kein Hindernis und keine mögliche Gefahr. Das Auto setzt den Blinker, schert nach links aus – und schleudert den Motorradfahrer, der gerade überholt hatte, in die Leitplanken.
Dieses zugegebenermaßen fiktive Horrorszenario für Autofahrer hätte mit der modernen Sensorik, bestehend aus Lidar, Radar, Ultraschall und Kameras, nie passieren dürfen. Was dieses Beispiel jedoch besonders macht: Der Pkw war kurz vor dem Unfall in einer Werkstatt, die einen durch einen Parkrempler verursachten Unfallschaden am Heckstoßfänger instand setzte. Der Betrieb reparierte nachweislich nicht nach Herstellervorgaben, weshalb die im Stoßfänger verbauten Sensoren nicht funktionieren konnten, wie sie sollten. Folglich haftet die Werkstatt. Die damit verbundenen Konsequenzen für Kfz-Werkstätten in ihrem Alltag erläuterte Helge Kiebach, Leiter Schadenforschung des Kraftfahrzeugtechnischen Instituts (KTI), auf den diesjährigen Würzburger Karosserie- und Schadenstagen in Würzburg.
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