Druckguss im Karosseriebau Komplexe Teile im Untergrund

Von Jürgen Klasing Lesedauer: 8 min |

Mit dem Einzug des Federbeindoms vorne in Aluminium-Druckguss begann die feste Integration eines Gussbauteils in Blechschalenbauweise im Karosseriebau. Wo kommen Gussbauteile heute vor? Welche Funktion haben sie? Und wie sind sie im Schadenfall zu begutachten? Ein Überblick.

Nur im Rohbau sichtbar: Die Heckklappe des BMW 6er GT besteht aus einem Alu-Druckgussrahmen (schwarz) und Alu-Blechteilen.
Nur im Rohbau sichtbar: Die Heckklappe des BMW 6er GT besteht aus einem Alu-Druckgussrahmen (schwarz) und Alu-Blechteilen.
(Bild: Klasing)

Die stetigen Bestrebungen der Hersteller zu mehr Leichtbau, einem größeren Innenraum, mehr Gestaltungsfreiheit und niedrigeren Produktionskosten haben den Druckguss-Bauteilen den Weg in den Karosseriebau erleichtert. Zunächst wurde der Federbeindom vorne durch ein Druckgussteil ersetzt: Dort konnte nur ein Bauteil eine Vielzahl von Blechteilen ersetzen. Zudem war der Federbeindom in dieser Bauweise stabiler und verwindungssteifer.

Die Ingenieure haben immer weitere Einsatzgebiete für die Gussbauteile entdeckt: Knotenpunkte in der Karosseriestruktur wie an der A-Säule, Aufnahmen der vorderen und hinteren Federbeine oben oder Verstärkungen im Bereich Tunnel. Auch als Rahmenteil in der Heckklappe oder als Knoten im Dachquerträger hinten bei SUV-Fahrzeugen verwenden die Karosserieentwickler mehr und mehr Gussbauteile.