Neuzulassungen Positiver Trend am deutschen Pkw-Markt verfestigt sich

Von Andreas Wehner Lesedauer: 2 min

Das Kraftfahrt-Bundesamt hat im April erneut mehr Pkw-Neuzulassungen registriert als ein Jahr zuvor. Und das dürfte auch so weitergehen: Experten erwarten für das zweite Quartal einen deutlichen Zuwachs. Allerdings ziehen auch schon wieder dunkle Wolken am Neuzulassungshimmel auf.

(Bild: Wehner - VCG)

Der deutsche Neuwagenmarkt ist im April im Vergleich zum Vorjahr erneut gewachsen. 202.947 Pkw-Neuzulassungen entsprachen einem Plus von 12,6 Prozent, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Donnerstag mitteilte. „Die Erholung auf dem Neuwagenmarkt hält an, nach einem verhaltenen Jahresbeginn sehen wir jetzt einen nachhaltigen Aufschwung“, sagt Peter Fuß, Autoexperte beim Beratungsunternehmen EY.

„Wir erwarten auch für das gesamte zweite Quartal einen deutlichen Zuwachs“, sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Importeursverbands VDIK. Das könne jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bestmarken der Vorcoronajahre weit entfernt seien. Im Vergleich zum April 2019 wurden im vergangenen Monat rund 35 Prozent weniger Autos neu registriert.

Experte: Aufwärtstrend wird zunächst anhalten

Auch Peter Fuß rechnet mit einem anhaltenden Aufwärtstrend in den nächsten Monaten. „Der Chipmangel verliert an Bedeutung, die Produktion kann weiter hochgefahren werden. Damit verbessert sich auch die Liefersituation“, erläuterte Fuß. Aufwärts gehen werde es auch dank eines komfortablen Auftragspolsters.

Allerdings erwartet Fuß recht schnell einen Dämpfer bei den Neuwagenbestellungen. Dieser werde mit einer gewissen Verzögerung auch zu sinkenden Neuzulassungen führen werde: „Die schwache Konjunkturentwicklung, die hohe Inflation und wenig attraktive Finanzierungsmöglichkeiten führen zu Kaufzurückhaltung“, so der Experte. Für das Gesamtjahr 2023 rechnet Fuß mit rund zehn Prozent Wachstum auf dem Neuwagenmarkt.

Damit ist der Experte optimistischer als beispielsweise der Herstellerverband VDA. Aber auch der hatte seine Prognose für das Gesamtjahr zuletzt angehoben und erwartet mit 2,8 Millionen Neuzulassungen jetzt ein Plus von vier Prozent (bisher: zwei Prozent).

E-Autos legen um ein Drittel zu

Die Zahl der neu registrierten Elektroautos stieg im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 34,1 Prozent. Mit 29.740 Neuzulassungen erreichen die reinen Stromer einen Marktanteil von 14,7 Prozent.

„Jetzt erholen sich Elektroautos wieder, das Wachstum gewinnt an Kraft“, sagte Fuß. Allerdings seien die Fördertöpfe für E-Autos endlich, die Summen schrumpften zudem erneut. „Der Elektroautomarkt muss also zunehmend auf eigenen Beinen stehen - und die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt, dass zumindest derzeit noch staatliche Subventionen einen erheblichen Anteil am Erfolg von E-Autos haben“, sagte der Experte. Der Gegenwind für Elektroautos werde mittelfristig zunehmen. Daher erwartet Fuß keine allzu großen Sprünge mehr beim Absatz.

Rückläufig ist schon jetzt die Zahl der neu registrierten Plug-in-Hybride. Sie sank im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 45,7 Prozent auf 11.787 Einheiten. Für diese Art von Fahrzeugen war die Förderung zum Jahresende 2022 komplett ausgelaufen.

Fast alle deutschen Marken lagen im April im Plus. Besonders erfolgreich war Mini mit einem Plus von 69,7 Prozent. Porsche legte um 32,3 Prozent zu, Mercedes um 27,4 Prozent und der Premiumkonkurrent Audi um 24,5 Prozent. Der Platzhirsch VW steigerte die Neuzulassungen im April um 23,7 Prozent, während Konkurrent Opel um 21,9 Prozent zulegte. Die Elektromarke Smart konnte die Neuzulassungen um 18,5 Prozent steigern. Bei BMW war das Wachstum mit 4,4 Prozent unterdurchschnittlich und Ford rutschte gar deutlich ins Minus. Bei dem Kölner Hersteller ging die Zahl der neu registrierten Pkw um 18,6 Prozent zurück.

Tesla erreichte mit +272,3 Prozent den größten prozentualen Zuwachs bei den Importmarken und schaffte damit gleichzeitig das größte Plus über alle Fabrikate hinweg.

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