Transporter Stromer bei Flottenbetreibern beliebter als Benziner

Von Yvonne Simon |

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Elektrotransporter bleiben im Flottengeschäft in der Nische, auch wenn ihr Marktanteil wächst. Den Benzinantrieb haben die Stromer mittlerweile allerdings überholt.

Die Nachfrage nach Elektrotransportern steigt, bleibt aber auf niedrigem Niveau.
Die Nachfrage nach Elektrotransportern steigt, bleibt aber auf niedrigem Niveau.
(Bild: Renault)

Das Angebot an Elektrotransportern wächst – die Nachfrage am Flottenmarkt zieht allerdings nur zögerlich mit. Das zeigt eine Auswertung des Marktforschungsunternehmens Dataforce.

Demnach ist der Anteil rein batterieelektrischer Transporter zwischen Januar und September 2021 zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozentpunkte gewachsen. Mit 4,8 Prozent bewegt er sich aber immer noch auf einem niedrigen Niveau. Immerhin haben die Stromer die Benziner überholt, deren Marktanteil 3,8 Prozent ( –1,2 Prozentpunkte) betrug. Seit Mai liegen die Zulassungszahlen elektrischer Transporter kontinuierlich höher als die der Benziner.

Die meisten Flottenbetreiber setzen nach wie vor auf den Diesel, der in den ersten drei Quartalen 90,5 Prozent der Zulassungen ausmachte (–0,1 Prozentpunkte). Kaum eine Rolle spielen hingegen Hybride und Plug-in-Hybride sowie Gasfahrzeuge – zusammengenommen schaffen diese Antriebe nicht mal einen Prozent Marktanteil.

Interessant ist der Blick auf die Marktanteile der Hersteller: Fast jeder zweite (49 %) neu zugelassene Elektrotransporter am Flottenmarkt trug das Logo von Streetscooter – also von der Marke, die die Deutsche Post wohl bald an Odin Automotive verkauft. Hinter Streetscooter folgen Mercedes-Benz (15 %), Renault (11 %) vor Opel, Nissan, Citroën und VW.

Knackpunkt Reichweite

Dataforce hat außerdem eine Umfrage unter Fuhrparkleitern durchgeführt. Jeder Dritte der gut 400 Befragten kann sich demnach vorstellen, E-Fahrzeuge in seine Flotte aufzunehmen. Als Voraussetzung nannten 34 Prozent der Befragten eine höhere Reichweite, 21 Prozent eine bessere Ladeinfrastruktur und 15 Prozent niedrigere Kosten. Dataforce wollte zudem wissen, wie weit ein Transporter in den befragten Unternehmen pro Tag kommen muss. Das Ergebnis waren 106 Kilometer – diese Strecke ist mit E-Transportern gut machbar. Dataforce wirft als Fazit die Frage auf, ob die Reichweite nicht nur ein gefühltes Problem ist.

Allerdings erleben Händler häufig, dass Gewerbekunden nach eigenen Aussagen größere Distanzen bewältigen müssen. Ein VW-Händler aus Süddeutschland sagte neulich im Gespräch mit »kfz-betrieb«, dass die Nachfrage in puncto Elektromobilität schwach sei. Der E-Crafter sei mit rund 170 Kilometern Reichweite am Kunden vorbei geplant.

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