Volkswagen Nutzfahrzeuge Boss der Busse
Der VW Bus. Er ist das Synonym für „Bus“ – zumindest wenn Stadt- und Fernbusse gedanklich ausgeklammert sind. Als Bulli hat er sich im Laufe von mehr als 70 Jahren in die Herzen zahlloser Besitzer und Fans gefahren. Satte 80.000 von ihnen kamen zum „VW Bus Festival 2023“ – und rund 6.000 Exemplare des T1ers, T2ers, T3ers...

Was ist Kult? Der Duden liefert zwei Definitionen: „Religiöse Verehrung einer Gottheit durch eine Gemeinschaft“ und „besonderer, übertrieben-sorgfältiger Umgang mit einer Sache“. Auch wenn mit Blick auf ein Automobil eher Letzteres passt, so ist bei manchen Modellen gelegentlich Ersteres der Fall – so auch beim Bulli. Jenem Bus, den Volkswagen seit 1950 und seit 1956 in Hannover-Stöcken in der nunmehr siebten Generation produziert.
Der Bus, um den es weltweit einen Hype gibt, wie um kein zweites Nutzfahrzeug – egal welcher Kategorie. Kein Oldtimer- und kein VW-Treffen ohne das Kult-Fahrzeug. Schaut man Fernsehen, egal ob Programm oder Werbung: Bulli. Überall sieht man einen dieser VW-Busse der ersten drei Generationen. Ja, alte VW-Busse sind Kult. Das hat auch auf die jüngeren Generationen des Hannoveraners (bzw. Poseners) abgefärbt.
Für den Hersteller gibt es also viel Fan-Kapital zu nutzen. Und genau das tat Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) am vergangenen Wochenende – und wie! Bereits 2007 lud VWN zum „Internationalen Bullitreffen 2007“ nach Hannover. 15 Jahre später war es in Form des „VW Bus Festival 2023“ wieder einmal so weit. Mehr Fans – 80.000 sagt der Veranstalter – bekamen noch mehr Bullis als 2007 präsentiert – 6.000 um genau zu sein.
Auch das musikalische Rahmenprogramm hatte es in sich: Neben „Bosse“ erfreuten auch Rea Garvey und allen voran die „Fantastischen Vier“ die Gehörgänge und Herzen der Festivalbesucher. Hollywood-Star Ewan McGregor schaute „ganz zufällig“ vorbei und testete die neueste Bulli-Kreation, den elektrischen ID. Buzz mit langem Radstand.
2.300 Kilometer im Bulli
Apropos Hollywood bzw. Film: Weltpremiere auf dem Bus Festival feierte der Film „BULLILOVEstories“. Er ist das Roadmovie zur gleichnamigen Kurzfilmserie und versucht eine cineastische Antwort auf die Frage zu geben, was Menschen zu Bulli-Fans macht und woher die Faszination VW Bus stammt. Dass diese Faszination um die ganze Welt reicht, verdeutlichen einige Zahlen: Aus 48 Staaten kamen Festival-Besucher angereist; 18.400 Kilometer Strecke hatte der Gast mit der weitesten Anreise zurückgelegt – das waren aber doch eher Flug- und weniger Fahrkilometer. Der Besucher kam aus Neuseeland nach Hannover.
Die weiteste Anreise in einem Bulli legte ein Sizilianer zurück – 2.300 Kilometer. Ein weiteres Superlativ war das Festivalgelände selbst: Es umfasste rund eine Million Quadratmeter Fläche, gut die Hälfte davon fürs Campen. Von einer Bulli-Mania zu sprechen, ist wahrlich keine Übertreibung. Der Bulli bleibt der Boss der Busse.
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