Kleben in der Karosseriereparatur Zukunft der Klebetechnik

Von Peter Diehl |

Weiterentwicklung und Fallstricke des Klebens waren wichtige Themen der Würzburger Karosserie- und Schadenstage 2021. Ein Vortrag lässt vermuten, dass Klebeverbindungen künftig nicht mehr durch Wärmezufuhr, sondern durch Abkühlung auf mindestens minus 55 Grad Celsius gelöst werden.

Applizieren einer Kleberaupe am Dachholm zum Kleben einer ab Werk mechanisch gefügten Dachaußenhaut.
Applizieren einer Kleberaupe am Dachholm zum Kleben einer ab Werk mechanisch gefügten Dachaußenhaut.
(Bild: Henkel)

Kleben ist kein neues Fügeverfahren, weder in der Fertigung noch in der Instandsetzung von Fahrzeugkarosserien. Bereits in den Neunzigerjahren unternahmen Ford und Jaguar Laborversuche, um Karosserieteile zu verkleben. Die praktische Umsetzung blieb jedoch weitgehend aus. Konsequenter war Daimler: Ab 1999 gab es in Stuttgart hierzu ein eigenes Team; erste Anwendungen gab es bei der S-Klasse der Baureihe W140. Diesem Beispiel folgten BMW mit dem 7er sowie Audi mit A6 und A8. Auch GM/Opel verklebten fortan Karosserieteile. Inzwischen weisen auch Fahrzeuge aus asiatischer Fertigung immer mehr Klebenähte auf.

Bei dieser Entwicklung lassen sich vier treibende Kräfte ausmachen: