TÜV Rheinland Auf dem Weg zum automatisierten Schadenmanagement
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Sensoren im Fahrzeug starten bei einem Unfall sofort automatisch den digitalen Schadenprozess. Fahrer und Werkstätten können Unfallschäden per Smartphone melden. Der TÜV Rheinland will mit neuen Services den Schadenprozess digitalisieren und effizienter gestalten.

Mit gleich zwei neuen Produkten forciert der TÜV Rheinland das digitale Schadenmanagement. Das sogenannte Tele-Gutachten soll es Werkstätten und Autofahrern ermöglichen, per Smartphone oder Tablet Unfallschäden mittels Bild oder Video zu dokumentieren und an die Sachverständigenorganisation zu schicken. Die Fachleute des TÜV-Rheinland erstellen daraufhin ein digitales Gutachten.
Der zweite neue Service im Portfolio des Unternehmens ist der sogenannte Schadenlink-Prozess für Flottenbetreiber: Sensoren im Fahrzeug zeichnen das Geschehen während eines Unfalls auf; anschließend nimmt die Prüforganisation auf digitalem Weg Kontakt zum Fahrer auf.
Mit seinen neuen Dienstleistungen will der TÜV Rheinland die Schadenaufnahme an Fahrzeugen beschleunigen. Dabei richtet sich das Angebot des Unternehmens nicht zuletzt an an Autohäuser, Flottenbetreiber, Leasinggeber und Versicherungen. „Nach einem Unfall zählt das Tempo. Digitales Schadenmanagement führt zu geringeren Kosten für die Schadenabwicklung und zu weniger Aufwand für Ersatzfahrzeuge“, erläutert Dr. Karl Obermair, Director Future Mobility beim TÜV Rheinland.
Unfallschäden digital begutachten
Einer der neuen Ansätze, um den Schadenprozess zu beschleunigen, ist das Tele-Gutachten. Werkstattmitarbeiter und Autofahrer sollen damit selbst per Smartphone oder Tablet Bilder oder Videos der Schäden machen und an die Sachverständigenorganisation senden. Wie das Unternehmen erklärt, könnten ihre Experten sich auch bei schwierigeren Fällen online zuschalten und den Schaden aus der Ferne per Live-Übertragung begutachten.
Bis zum fertig erstellen digitalen Gutachten vergehen laut der Prüforganisation nur wenige Stunden. Die Technik ermögliche es, langwierige Terminvereinbarungen zu vermeiden. Und die Fahrt in die Werkstatt könne sogar ganz entfallen. Zudem könnten Flottenmanager, private Fahrzeughalter oder Versicherungen zügig über das weitere Vorgehen entscheiden sowie Werkstätten unmittelbar mit der Reparatur beginnen.
Sensoren melden Unfälle in Echtzeit
Für Flottenbetreiber hat der TÜV Rheinland einen zusätzlichen Automatisierungsgrad für das Schadenmanagement im Portfolio: Sensoren im Fahrzeug registrieren einen Unfall und senden automatisch eine Meldung an eine vom Unternehmen entwickelte Datentreuhänder-Plattform, das „Trusted Data Center“. Die Sachverständigenorganisation nimmt dann unmittelbar Kontakt zum Verunfallten auf.
Der weitere Prozess hängt von der Schwere des Unfalls ab. Ist es kein allzu hoher Schaden, sendet das Unternehmen einen sogenannten „Schadenlink“ an das Smartphone des Fahrers. Wie der TÜV Rheinland informiert, kann er darüber auf eine Software zur Schadenaufnahme zugreifen, die ihn beim Dokumentieren des Schadens unterstützt.
„Anhand der anonymisierten Daten können wir ermitteln, wie lange die digitalisierte Schadenabwicklung im Schnitt dauert“, erläutert Obermair. So könnten Werkstattinhaber und Flottenbetreiber auf einen Blick erkennen, wie schnell der Prozess bei ihnen im Vergleich zu anderen abläuft und was sie in der Schadenabwicklung noch verbessern können, so der Mobilitätsexperte des TÜV Rheinland.
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