E-Mobilität Auf den Akku kommt es an
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Die Autovista-Gruppe, Twaice und TÜV Rheinland untersuchen gemeinsam, welchen Einfluss die Batteriebehandlung während der Betriebszeit eines E-Autos auf die Lebensdauer hat und wie sich das auf die Restwerte auswirkt. „Battery Health Reports“ sollen dann den Zustand der Batterie transparent machen.

Wie viel ist ein gebrauchtes Elektroauto noch wert? Diese Frage lässt sich seriös nur dann beantworten, wenn man den Zustand der Batterie kennt. Denn die Behandlung der Batterie in einem E-Auto hat einen erheblichen Einfluss auf ihre Lebensdauer und damit auf die Reichweite des Wagens. Bisher mangelt es jedoch noch an systematischer Transparenz zur Batteriequalität und Batterienutzung. Das wollen die Unternehmen Twaice und Autovista gemeinsam mit dem TÜV Rheinland künftig ändern.
Sehr individuelle Alterung
Dr. Matthias Schubert, Executive Vice President Mobility bei TÜV Rheinland, erläutert in einer gemeinsamen Pressemitteilung: „Verschiedene Langzeittests haben uns gezeigt, dass Batterien von Elektrofahrzeugen abhängig vom konkreten Nutzungsprofil individuell, also sehr unterschiedlich, altern können. Eine Bewertung der Restkapazität und der zu erwartenden Einsatzdauer ist entscheidend für eine Restwertbestimmung.”
Das in München ansässige Unternehmen Twaice verfügt bereits über die Software, mit der sich die Auswirkungen einer unterschiedlichen Behandlung der Batterie über den Lebenszyklus auf die Qualität transparent machen lassen können. Diese Software erstellt einen digitalen Zwilling der Batterie und simuliert die Auswirkungen von Betriebsbedingungen, Fahrstil und Ladeverhalten. Jonas Keil, Senior Battery Engineer bei Twaice, weiß: „Viele unterschätzen den Einfluss des Batteriebetriebs. In unserem Szenario liefert eine Batterie, die schlecht genutzt wurde, nach drei Jahren und 45.000 Kilometern Laufleistung eine um fünf Prozent geringere Reichweite – und diese Lücke wird sich noch vergrößern, da die einmal verloren gegangene Batteriekapazität nicht wiederhergestellt werden kann.“
Die Autovista-Gruppe, zu der Schwacke gehört, hat simuliert, dass eine Steigerung der Batteriequalität aufgrund einer besseren Batteriebehandlung den Wert des Gebrauchtwagens erhöht. Etwa 450 Euro mehr würde das für ein drei Jahre altes Batterie-Elektrofahrzeug im „Golf“-Segment in Deutschland bringen.
Laut Lennart Hinrichs, Commercial Director bei Twaice, wollen die drei Unternehmen künftig erreichen, dass die Batterieanalytik über die digitalen Zwillinge dazu führt, dass sich Battery Health Reports als Standard in der Industrie etablieren. Das volle Potenzial dieser Dokumentationen könne schließlich nur dann ausgeschöpft werden, wenn Informationen über die Batteriebehandlung als Standarddatenelement bei jeder Gebrauchtwagen-Transaktion verfügbar würden – ähnlich wie Informationen über Alter, Kilometerstand und Ausstattung.
Weitere Informationen darüber, wie Battery Health Reports für die Automobilbranche einen Mehrwert ergeben können, bietet ein Whitepaper, das die beteiligten Unternehmen gerade veröffentlicht haben.
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