Interessengemeinschaft Fahrzeugtechnik und Lackierung (IFL) BFL-Präsident Steven Didssun in den Vorstand gewählt
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Am 19. September fand in Friedberg (Hessen) die Mitgliederhauptversammlung der IFL statt. Dabei gab es eine Vorstandspersonalie. Zudem wurden eine Zeitstudie und die Ausarbeitung eines Nachhaltigkeitsstandards für Werkstätten in Auftrag gegeben.

Längst nicht immer sind Mitgliederhauptversammlungen von Verbänden so substanzreich wie die diesjährige Hauptversammlung der Interessengemeinschaft Fahrzeugtechnik und Lackierung (IFL). Denn neben den üblichen Formalitäten ging es unter anderem um die Neubesetzung einer Vorstandsposition, die Vorbereitung einer Zeitstudie zum Übergabezustand Karosserie an Lack und die Ausarbeitung eines Standards zum nachhaltigen Arbeiten in Werkstätten. Über den Nachhaltigkeitsstandard berichtete »F+K« bereits separat.
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ZKF, ZDK, BVdP und BFL
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Die Neubesetzung einer Vorstandsposition wurde notwendig, weil Paul Kehle, bisheriger Präsident der Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer (BFL) im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, auch aus dem Vorstand der IFL ausschied. Sein Nachfolger als BFL-Präsident und IFL-Vorstand ist der Lackierermeister Steven Didssun, Inhaber des gleichnamigen Karosserie- und Lackbetriebs in Heinsdorfergrund bei Zwickau. Er wurde von den IFL-Mitgliedern einstimmig gewählt. Die weiteren Vorstandspositionen, besetzt von Peter Börner (ZKF) und Detlef Peter Grün (ZDK), blieben unverändert. Turnusmäßige Neuwahlen sind erst im Rahmen der Mitgliederhauptversammlung 2024 vorgesehen.
Welchem Gewerk werden welche Arbeitspositionen zugeschlagen? Die Beantwortung dieser Frage sorgt regelmäßig für Streit zwischen Karosserie- und Lackbetrieben. Zwar ist der Übergabezustand des Fahrzeugs an den Lackierbetrieb durch die Deutsche Kommission für Lack- und Karosserieinstandsetzung (DeKoLaKa) klar definiert und lässt sich von der Website des Allianz Zentrums für Technik (AZT; www.azt-automotive.com) herunterladen. Doch scheinen sich nicht alle Betriebe daran zu halten. Auch sind nach Absprache andere Übergabezustände möglich, bei denen die genannte Frage individuell zu beantworten ist.
Für alle diese Zwecke plante die IFL, beim Reparaturdaten-Dienstleister CAB die Studie „Übergabezustand Karosserie an Lack/Zeitanteil“ in Auftrag zu geben. Dessen Deutschland-Geschäftsführer Sven Amelang informierte während der Mitgliederhauptversammlung über die Studienschwerpunkte. Vergleichbar mit einem Schieberegler, soll die Studie für jede betriebliche Situation individuelle Ergebnisse liefern und als Ergänzung, nicht als Konkurrenz zu den Arbeiten der DeKoLaKa und des AZT dienen. Peter Börner stellte klar, dass grundsätzlich zwei Übergabezustände existieren: bei Lackierung im Haus und bei Lackierung außer Haus. Das Vorhaben der Studie wurde von den IFL-Mitgliedern bei einer Stimmenthaltung genehmigt.
Die IFL wurde 2007 von Verbänden und Organisationen der Kfz-Branche gegründet. Nach eigener Aussage versteht sie sich als Interessenvertretung der reparierenden und lackierenden Fachbetriebe sowie der Kfz-Sachverständigen. Zitat aus der Website ifl-ev.de: „Vorrangiges Ziel ist es derzeit, Fehler und Mängel in den Arbeitszeiten für Karosserie- und Lackierarbeiten in den gängigen EDV-gestützten Kalkulationssystemen zu ermitteln und im Dialog mit dem jeweiligen Schadenskalkulationsanbieter und dem dahinterstehenden Automobilhersteller abzustellen.“ Mitglieder der IFL sind die Branchenverbände ZKF und ZDK, die BFL, die Karosserieverbände aus Österreich und der Schweiz, die Sachverständigenorganisationen TÜV, Dekra, BVSK und SSH sowie die Kalkulationsdienstleister Audatex, DAT, Schwacke und Eurotax.
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