BVdP Kritik an GDV-Studie zu Reparaturkosten für Elektro-Autos
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Der Bundesverband der Partnerwerkstätten wirft der GDV-Studie vor, einen irreführenden Eindruck bezüglich E-Autos zu vermitteln. Die Komplexität des Themas Reparaturkosten an E-Autos sei hier stark reduziert worden.

Es ist rund zwei Wochen her, dass der Gesamtverband der deutschen Versicherer (GDV) die hohen Reparaturkosten bei E-Autos bemängelte (»Fahrzeug+Karosserie« berichtete). Nach der entsprechenden GDV-Studie würden E-Autos zwar weniger, aber deutlich höhere Unfallschäden verursachen.
Hierzu nahm Peter Vogel, Vorstandsmitglied des BVdP nun in einer Pressemitteilung des Verbands Stellung. Demnach begrüßt der BVdP dass die Zahl der Unfälle im Haftpflichtschaden um fünf bis zehn Prozent und im Teil-/Kaskofall um bis zu 20 Prozent sinken. Nach Einschätzung des Verbands führe der Wandel zur E-Mobilität zu einer deutlicheren sichereren Gesamtsituation auf deutschen Straßen.
„Wie AZT-Geschäftsführer Christoph Lauterwasser bei der Vorstellung der Studie richtig anmerkt, handelt es sich um eine neue Technologie, die nun in den Werkstätten repariert werden muss. Deshalb verwundert es unseres Erachtens auch nicht, dass sich einige Betriebe noch in einer Lernphase befinden und sich die Lerneffekte teilweise noch einstellen müssen und werden, zumal das Thema E-Mobilität oftmals nicht faktenbasiert, sondern gesellschaftlich hochemotional diskutiert wird“, führt Vogel aus. Der Verband beobachte gerade einen temporären Effekt, denn wenn die Lernkurve nach oben gehe, gingen die Kosten runter.
Um hier von Anfang an die Weichen richtig stellen zu können, habe der BVdP gemeinsam mit dem Berufs- und Wirtschaftsverband ZKF das Gütesiegel „E-Mobilität-Fachbetrieb“ ins Leben gerufen, das Betrieben sowie deren gewerblichen wie privaten Kunden Handlungs- und Qualitätssicherheit gebe.
Allerdings müssten Betriebe, die elektrisch betriebene Fahrzeuge fachgerecht reparieren, zunächst kräftig investieren: In Qualifikation, Equipment, Fläche sowie in neue Prozesse und Skills. „Das schlägt sich natürlich auf die Stundenverrechnungssätze nieder und kann nicht Gegenstand von Kritik sein, sondern das ist eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit“ bekräftigt Vogel. Laut dem BVdP-Vorstandsmitglied könne es sich für Versicherer lohnen, auf die unterschiedlichen Verrechnungssätze von freien K&L-Betrieben, Betrieben in der Schadensteuerung und herstellergebundenen Betrieben zu schauen.
„Die Rentabilität der Versicherungswirtschaft könnte größer sein, wenn diese ihre Hausaufgaben erledigen und das konsequent umsetzen würde, was sie seit Jahren von den Partnerbetrieben im K&L-Geschäft verlangt – nämlich Effizienz, digitale Prozesse und schnelle Reaktionszeiten, anstelle von KV und Rechnungskürzungen für Kleinteile sowie AW-Kürzungen für Fehlerspeicher auslesen usw. – ausgelöst durch Prüfdienstleister“, resümiert Peter Vogel. Der BVdP stehe für das kooperative Schadenmanagement auf Augenhöhe mit klar definierten Parametern und effizienten Prozessen mit geringstmöglichem administrativem Aufwand. Denn nur so ließe sich der anstehende Mobilitätswandel als Win-Win-Situation gestalten, ohne dabei die Realität und Entwicklungen der Branche zu vernachlässigen.
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