Arbeitsschutz Milliardenverlust durch Rückenschmerzen
Muskel-Skelett-Erkrankungen sind weltweit die Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit. Und Rückenschmerzen stehen an oberster Stelle. Doch kann man vorbeugen, beispielsweise mit einem Exoskelett. Eines gewann kürzlich einen Preis auf der Consumer-Messe CES in Las Vegas.

Geschätzte 19,6 Milliarden Euro Produktionsausfall sowie 32,5 Milliarden Euro Ausfall an Bruttowertschöpfung: So viel wirtschaftlichen Verlust verursachten laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin im vergangenen Jahr allein hierzulande Muskel- und Skeletterkrankungen. Dabei weit führend: Rückenschmerzen. Doch gegen die kann man etwas tun. Und zwar nicht erst wenn sie auftreten, sondern bereits prophylaktisch, also vorbeugend.
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Exoskelette
Wenn der Mechaniker zur Mensch-Maschine mutiert
Wenn sich in Industrie und Handwerk körperlich belastende Arbeitsprozesse beispielsweise nicht durch richtiges oder weniger Heben für Mitarbeitende physisch erträglicher gestalten lässt, kann unter Umständen ein sogenanntes Exoskelett die Lösung sein, also eine äußere Stützstruktur. Einer der Anbieter ist die Firma German Bionic. Über deren Exoskelett „Cray X“ hat »kfz-betrieb« bereits berichtet.
Für ihr Produkt wurde das Augsburger Unternehmen kürzlich auf der mittlerweile auch in Automobilkreisen angesagten und relevanten „CES“, der Consumer Electronics Show, im US-amerikanischen Las Vegas ausgezeichnet: Das Cray X erhielt den „Best of Innovation“-Award in der Kategorie „Wearable Technologies“. Zugleich hat German Bionic auf der Messe sein neues „Apogee“ vorgestellt, die KI-basierte neueste Generation intelligenter Roboter-Wearable-Tools. Dieses Exoskelett ist leichter und komfortabler als seine Vorgänger und eröffnet so laut Hersteller zusätzliche Einsatzbereiche. Der staub- und wasserdichte Kraftanzug soll für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz sorgen, indem er den unteren Rücken bei jeder Hebebewegung um bis zu 30 Kilogramm entlastet und durch eine aktive Laufunterstützung Ermüdungserscheinungen minimiert.
Mit den Kraftanzügen einher geht eine Auswertung, wie stark die Exoskelette den Träger tagtäglich entlasten. Dazu hat German Bionic auf der CES 2023 seine cloudbasierte Plattform „German Bionic IO“ präsentiert. Sie soll Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz nicht nur messbar, sondern auch anschaulich machen. Das System analysiert die von Apogee und Cray X erhobenen Daten, lernt über maschinelle Daten und künstliche Intelligenz kontinuierlich dazu und soll so die Sicherheitsmaßnahmen mit jeder Bewegung des Trägers verbessern helfen. Das Ergonomie-Frühwarnsystem „Smart Safety Companion“ soll zudem auf Fehlhaltungen, falsches Heben oder übermäßige Belastungen hinweisen.
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