Oldtimermesse Retro Classics Bavaria lockt 20.000 Fans nach Nürnberg
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Zum Abschluss der Oldtimersaison war offenbar bei vielen Klassikerfans noch Geld da: Die ausstellenden Händler auf der Retro Classics Bavaria zeigten sich mit den Abschlüssen zufrieden.

Ob der VW Käfer, der auf der Retro Classics Bavaria vom 2. bis 4. Dezember 2022 in Nürnberg feilgeboten wurde, für atemberaubende 320.000 Euro einen neuen Besitzer gefunden hat, ist uns leider nicht bekannt. Aber insgesamt scheinen die Händler, die diese und andere zwei-, drei- und vierrädrige Klassiker auf dem fränkischen Ableger der Stuttgarter Retro Classics zum Verkauf stellten, mit dem Interesse der Kundschaft zufrieden gewesen zu sein.
Darauf deuten jedenfalls die Statements mehrere Aussteller hin, die der Veranstalter „Retro Messen“ im Anschluss an die Klassiker-Show veröffentlichte. „Vor allem am Samstag war hier regelrecht die Hölle los. Wir wurden fast überrannt. Und wir haben eines von sechs Autos schon am Freitag verkaufen können“, so Daniel Domlija, Geschäftsführer der Nürnberger Firma Dego Motors. Ähnlich äußert sich Händlerkollege Athanasios Liopiaris vom Auto Center Süd (ACS) in Nürnberg-Fischbach: „Das interessierte Publikum stellt qualifizierte Fragen, nur ausgesuchte Qualität zählt, und ich habe neben einem verkauften Fahrzeug einige Reservierungen vorliegen – sehr gut!“
Auch Klassiker-Händler Ralf Reller aus Paderborn zieht ein positives Fazit: „Neben langjährigen Stammkunden finden wir hier in Nürnberg immer wieder hochinteressante Neukunden, die vielfältig interessiert sind und auch so kaufen: zum Beispiel Alltagsklassiker wie einen Golf I oder II mit extrem geringer Laufleistung und daraus resultierenden Spitzenzuständen oder einen 2008er Artega GT Sportwagen, der nur 153 Mal gebaut wurde. Die Mischung macht’s, und die Qualität muss stimmen.“ Dies ist auch das Credo von Simon Pühringer, Händler exklusiver Supersportwagen aus dem oberösterreichischen Peuerbach: „Die Retro-Classics-Messen in Stuttgart und Nürnberg sind für uns sehr wichtig, weil wir so mit unseren Neo-Classics-Spezialitäten ganz andere Kundenkreise erschließen können.“
Die sechste Auflage der Szeneplattform lockte an den drei Messetagen insgesamt mehr als 20.000 Besucher in die vier Hallen der Nürnberger Messe. Nicht nur Freunde analoger Klassiker kamen auf ihre Kosten, sondern auch die Anhänger des virtuellen Motorsports: ADAC-Simracing, die Königsdisziplin des virtuellen Motorsports, begeisterte Jung und Alt.
„Die Retro Classics Bavaria 2022 hat zurück zu alter Stärke gefunden. Mein Team und ich waren von der positiven Resonanz überwältigt. Nürnberg hat gezeigt, dass der direkte, persönliche Kontakt und das Erlebnis auf einer klassischen Präsenzmesse eben durch nichts zu ersetzen sind!“, resümiert Karl Ulrich Herrmann, Geschäftsführer der Retro Messen GmbH.
Doch Moment: Was war das mit dem VW Käfer für unglaubliche 320.000 Euro? Dabei handelte es sich um einen Kommandeurswagen vom Typ 82e aus dem Jahr 1943 – eines von weniger als 600 gebauten Exemplaren mit dem Allradantrieb des sogenannten Schwimmwagens Typ 166. Der Wagen stammte aus einer Privatsammlung, angeblich aus einer der größten VW-Sammlungen in Europa.
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