Abgasnachbehandlung Wie lassen sich manipulierte SCR-Katalysatorsysteme erkennen?
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An bis zu 20 Prozent der schweren Nutzfahrzeuge sind die SCR-Katalysatorsysteme manipuliert, sagt Dekra. Die jeweilige Folge ist ein Anstieg der Stickoxidemission um den Faktor 40. Die Sachverständigenorganisation gibt Tipps zur Diagnose der Manipulation mit Mitteln der Werkstatt. So viel vorab: Die Manipulation vollzieht sich schneller und einfacher als ihre Erkennung.

Senkung der Betriebskosten – auf diesen simplen, jedoch für so manchen Lkw-Betreiber triftigen Grund lässt sich die Manipulation von SCR-Katalysatorsystemen zurückführen. Solche Systeme stecken in praktisch jedem modernen Nutzfahrzeug und in den meisten modernen Pkw mit Dieselmotor. Das Kürzel SCR steht für die englische Übersetzung von selektive katalytische Reduktion. Durch Zuhilfenahme von Ammoniak, enthalten in der Harnstofflösung Adblue, werden Stickoxide (NOx) in Wasser (H2O) und Stickstoff (N2) umgewandelt. Das Tanken von Adblue kostet zusätzliches Geld, was durch die Manipulation eingespart werden soll.
Die Zahl manipulierter Fahrzeuge ist offenbar groß; Studien in verschiedenen Ländern ergaben laut Dekra Quoten bis zu 20 Prozent der schweren Nutzfahrzeuge. Die Sachverständigenorganisation beschäftigt sich seit Jahren mit dem Problem. „Manipulations-Kits für alle gängigen Nutzfahrzeuge sind online erhältlich. Mit ihrem Einbau wechselt die Stickoxidemission eines Euro-VI-Lkw auf Euro-II-Niveau, was eine Steigerung um den Faktor 40 bedeutet“, erklärt Thomas Ost, Leiter Technische Entwicklung der Dekra Service Division Vehicle Inspection.
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