Tiny Houses AL-KO entwickelt Fahrgestell für Haus auf Rädern
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Der Trend zum intelligent konzipierten Minihaus erreicht Deutschland. Wer mit seinem Domizil sogar ortsunabhängig sein will, kann sich nun an den Chassis-Spezialisten AL-KO wenden.

Manche altbekannten Konzepte brauchen nur einen knackigen (und möglichst englischsprachigen) neuen Namen, um plötzlich wieder „hip“ und „in“ zu sein. Beispiel Tiny House: Früher hieß das Hütte oder Kate und war schlicht und einfach die einzige Wohnmöglichkeit für die arme Landbevölkerung. Doch nun steht „tiny“ (auf Deutsch: winzig) für ein sehr kleines, aber dafür intelligent konzipiertes und hochwertig ausgestattetes Häuschen, für die Beschränkung auf das Wesentliche und für die bewusste Reduzierung des Flächenverbrauchs.
Warum diese Vorrede auf einem Fachportal für Autowerkstätten? Nun, Tiny Houses kann man sowohl ortsfest installieren, als auch auch transportabel gestalten (Tiny House on Wheels). Und da auch in Deutschland das Interesse an diesen Haustypen wächst, hat der Fahrwerksexperte AL-KO nun erstmals ein Fahrgestell für ein solches Mobilheim entwickelt (das letztlich nichts anderes ist als ein sehr großer Caravan).
Auch Häuser müssen die StVO einhalten
Dank der feuerverzinkten Komponenten und dem mehrstufigen Prüfungsprozess soll das Fahrgestell besonders langlebig sein. Es ermöglicht zudem unterschiedliche Aufbaulängen und individuelle Aufbauten.
Natürlich sind beim Bau eines Tiny House on Wheels die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung zu beachten. Einfach nach eigenem Gusto drauflos bauen, geht also nicht. Um wirklich mobil zu sein, schreibt die StVO Größe und Gewicht vor. Wenn das Mikrohaus auf einem Anhänger ohne Sonderzulassung gebaut wird, braucht man eine Wohnwagenzulassung und TÜV. In diesem Fall darf das Tiny House nicht schwerer als 3,5 Tonnen sein und die maximale Größe von vier Metern Höhe und 2,55 Meter Breite nicht überschreiten. Daher sind Tinys selten größer als 25 Quadratmeter.
Parken nur mit Baugenehmigung
Doch die erträumte mobile Lebensweise mit dem eigenen Haus am Haken ist nicht so einfach umzusetzen. Laut deutschem Recht wird das Tiny House vom Fahrzeug zum Gebäude, wenn es abgestellt ist – ganz gleich, ob auf Rädern oder einem Fundament. Daher darf es nur auf einem erschlossenen Grundstück mit Baugenehmigung stehen. Das bedeutet: Die Bewohner müssen sich bei jedem Umzug erneut mit den jeweiligen Versorgungsnetzen auseinandersetzen und eine Baugenehmigung einholen.
Nur auf Campingplätzen oder in einem Ferienhausgebiet kann es dauerhaft ohne Baugenehmigung stehen, wenn das in der zuständigen Gemeinde erlaubt ist. In Deutschland gibt es übrigens bereits zwei Tiny-House-Dörfer für dauerhaftes Wohnen: in Mehlmeisel (Oberfranken) mit circa 35 Häusern und in Hollenbek (Schleswig-Holstein) mit 8 Plätzen. Viele weitere Projekte sind laut AL-KO in Planung.
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