Karosserie- und Lackzentrum Ostermaier Werkstattausrüstung und Umweltschutz auf neuestem Stand
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Sechs Millionen Euro investierte die Autohausgruppe Ostermaier in ein neues Karosserie- und Lackzentrum im niederbayerischen Vilsbiburg. Dafür bekam sie eine Werkstattimmobilie mit beneidenswerter Ausstattung und Energieeffizienzstandard KfW 40. Am 4. Oktober wurde offiziell eröffnet.

Eine Investition von sechs Millionen Euro? In eine Werkstatt? In dieser unsicheren Zeit? Für die Unternehmerfamilie Ostermaier ist es ein Bekenntnis zum Auto und zu den sieben Firmenstandorten im südlichen Bayern. Mit dem Neubau reduzieren sich die Karosserie- und Lackstandorte der Autohausgruppe von drei auf zwei. Zweiter Standort ist Straubing.
Geplant waren allerdings „nur“ vier Millionen Euro. Die 50-prozentige Verteuerung begründet Geschäftsführer Klaus Schroff mit der allgemeinen Preissteigerung und mit der Vorgabe, den Betrieb auf KfW-40-Standard zu bringen, was allein rund 900.000 Euro verschlang. 250.000 Euro gingen zudem für den Transformator drauf, um den quasi autarken Betrieb an das Stromnetz anzuschließen. Eine Investition, die der gesunde Menschenverstand dem Energieversorger zuordnet.
Die Immobilie mit rund 1.520 Quadratmetern Nutzfläche und 4.000 Kubikmetern umbautem Raum wird über Geothermie und Fotovoltaik beheizt. Elektroenergie und Prozesswärme für die Lackierung stammen von einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk. Es leistet 50 Kilowatt, die Fotovoltaikanlage kommt auf 30 Kilowatt.
Im Inneren finden sich sechs Spengler-Arbeitsplätze, meist mit Zweistempel-Unterflur-Hebebühnen ausgestattet, ein separater Multi-Material-Arbeitsplatz, sechs Lackierer-Arbeitsplätze mit Trennrollos und Bodenabsaugung sowie zwei Lackierkabinen. Der Lackbereich bietet genug Fläche, um zwei weitere Arbeitsplätze einzurichten. Klaus Schroff dachte sogar an eine zweite Schicht, was jedoch am allgegenwärtigen Personalmangel scheiterte.
Bauphase von Mitte 2021 bis Mitte 2023
Weil in einem Karosserie- und Lackbetrieb häufig sperrige Teile gelagert werden müssen, erdachte man beim beauftragten Generalbauunternehmen Borgers eine besondere Lösung: Oberhalb der Sozialräume entstand hierfür eine ausreichend große und zudem von den Spengler-Arbeitsplätzen aus einsehbare Fläche. Das Generalbauunternehmen beauftragte hauptsächlich Unternehmen aus der Region mit der Bauausführung. In seiner Eröffnungsrede betonte Michael Ostermaier, Vertreter der Unternehmerfamilie, dass die gesamte Bauphase von Mitte 2021 bis Mitte 2023 schaden- und verletzungsfrei ablief.
Instand gesetzt werden vor allem Fahrzeuge der Marken, die zuvor auch als Neu- und Gebrauchtwagen gehandelt werden: Audi, Cupra, Seat, Skoda, VW und VW Nutzfahrzeuge. Darin sieht man bei Ostermaier auch die besten Wachstumschancen: „Wir wollen in den Segmenten wachsen, die wir beeinflussen können: Service, vor allem Karosserie und Lack“, erklärte Klaus Schroff gegenüber »kfz-betrieb«. Gemeint sind ausschließlich moderne zweispurige Kraftfahrzeuge, mit welchem Antrieb auch immer. Mit Oldtimern will man sich nicht beschäftigen, auch nicht mit Fahr- oder Lastenrädern.
Die Autohausgruppe Ostermaier wurde 1924 gegründet – sie feiert im kommenden Jahr also ihren 100. Geburtstag. Im vergangenen Jahr verkaufte sie an den sieben Standorten in Vilsbiburg, Mühldorf, Straubing, Landshut, Eggenfelden und Waldkraiburg rund 9.400 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge sowie etwa 130.000 Servicestunden und erwirtschaftete insgesamt circa 220 Millionen Euro Umsatz. Beschäftigt werden 520 Mitarbeiter, davon 108 Lehrlinge. Als nächste Investition stehen Digitalisierungsmaßnahmen an, für die eine Million Euro eingeplant sind.
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