Kfz-Sachverständigen Forum Der digitalisierte Sachverständige

Aktualisiert am 13.04.2022 Von Konrad Wenz

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„Mensch oder Automat – natürliche oder künstliche Intelligenz“ – lautete das Motto des diesjährigen Kfz-Sachverständigen Forum im Vogel Convention Center in Würzburg. Im Kern ging es darum, ob der Sachverständige bzw. der Jurist durch Künstliche Intelligenz (KI) zu ersetzen ist.

Das Kfz-Sachverständigen Forum eröffnete am 31. März den Veranstaltungsreigen der Automedien.
Das Kfz-Sachverständigen Forum eröffnete am 31. März den Veranstaltungsreigen der Automedien.
(Bild: Knüttel | BKfotofilm)

Wird der digitalisierte sachverständige künftig nur als Randfigur, bzw. als Comic, digitale Bewertungsvorschläge einer Künstlichen Intelligenz (KI) abzeichnen? Mit dieser Frage eröffnete Jochen Pamer, Geschäftsführer Autorechtaktuell und Kooperationspartner des Kfz-Sachverständigen Forum, die Veranstaltung am 31. März im Vogel Convention Center in Würzburg.

Die Veranstaltung, die in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal stattfand, führten die Fachmedien »Fahrzeug+Karosserie« und »kfz-betrieb« mit Unterstützung der Sponsoren DAT und GTÜ durch. Thematisch ging es unter anderem um die zunehmende Digitalisierung im Gutachtenbereich, mit der sich die Sachverständigen auseinandersetzen müssen. Dabei vertrat Patrick Betzing, Kfz-Sachverständiger und Akademieleiter awg MbH, Kottenheim, die Auffassung, dass bestimmte Positionen des Kfz-Gutachtens digital nicht zu ermitteln seien. Hierzu zählt er

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  • Angaben zu Reparaturwegen und Ersatzteilen und damit zu den Reparaturkosten,
  • Angaben zur Wertminderung bzw. Wertverbesserung,
  • Angaben zum Wiederbeschaffungswert bzw. Restwert,
  • und Angaben zu sonstigen Positionen, beispielsweise zu Vorschäden.

„Wir können ohne gewisse Marktlagen, ohne gewisse regionale Bedingungen und Einflussfaktoren keine fundierten Werte einsetzen“, führte Betzing aus. Das ginge nicht und es gelte mit Sachverstand dagegen vorzugehen, bekräftigte er.

Dr. Jens Rogler, Vorsitzender Richter des Landgerichts Nürnberg/Fürth, erläuterte den Teilnehmern, welchen gerichtlichen Beweiswert sogenannte Prüfberichte, die seiner Interpretation nach elektronisch erstellt werden, in einem Prozess haben. Anhand von einigen Urteilen machte Rogler deutlich, wie Prüfberichte vor Gericht gesehen werden – Fazit: In der Regel haben die Prüfberichte im Prozess keine Relevanz.

Im einem Expertentalk erklärte Raphael Damann, Head of Sales Strategy der DAT, dass es bei automatisch erstellten Schadenbeurteilungen auch um die Genauigkeit gehe. Moderne Bilderkennungsprogramme könnten durchaus das Fahrzeug erkennen und ob und wo es beschädigt ist – je einfacher der Schaden sei, umso einfacher sei er auch erkennbar. Je komplexer der Schaden werde, desto schwieriger seien genaue Aussagen möglich. Hier ergebe sich die Frage, ob das Bild für die Bewertung noch ausreichend sei, so Damann.

Lesen Sie die ausführliche Berichterstattung zum Kfz-Sachverständigen Forum 2022 in der nächsten Ausgabe der »Fahrzeug + Karosserie« sowie in einer der kommenden Ausgaben des »kfz-betrieb«.

Das nächste Kfz-Sachverständigen Forum findet am 7.2. 2023 in Würzburg statt.

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