Fahrzeugrestaurierung Der Patinator

Als künstlerisches Multitalent fotografiert und malt er Fahrzeuge. Und er baut und modifiziert sie – im Maßstab 1:x. Vor allem aber patiniert Dirk Patschkowski echte Oldtimer und haucht seelenlosen, auf Hochglanz restaurierten Oldtimern „echtes“ Leben ein.

Zermatsche Fliegen an der Fahrzeugfront, Steinschläge an den Flanken, Ölspritzer am Heckblech und vergilbter Lack rund ums Endrohr: Von hinten bis vorne haben Oldtimerbesitzer mit den Unbilden von Natur und Technik zu kämpfen. Gleiches gilt für Restaurierer im Fall Lackabplatzer, Dellen, Rost und rissiges Leder: Auch sie treten regelmäßig an, die Spuren eines bewegten Automobillebens zu beseitigen. Nicht selten lautet der Auftrag an sie „wie neu“ bzw. „besser als neu“. Entsprechend stehen sie dann nach getaner Arbeit oft da, die restaurierten Zeitzeugen auf Rädern, die keine mehr sind. Sie glänzen bis ins letzte Eck, selbst da, wo einst ab Werk nie etwas glänzte. Und das mit dem Bewegen eines solchen Fahrzeugs im Zustand 1 ist auch so eine Sache – es könnte ja etwas passieren …

„Für mich sind historische Autos und Motorräder Zeugen ihrer Zeit und ihres im wahrsten Sinne des Wortes bewegten Lebens. Und genau das sollten sie auch zeigen dürfen“, ist Dirk Patschkowski überzeugt. Eine Überzeugung, die den 59-Jährigen zu etwas gemacht hat, was in der Oldtimerbranche ziemlich einmalig ist. Denn Patschkowski ist ein „Patinator“ – den beeindruckenden Begriff hatte einst einer seiner englischsprachigen Auftraggeber für ihn kreiert. Und Eindruck schinden die Arbeiten des Wuppertalers wahrlich. Selbst wer ganz nah vor einer seiner Kreationen steht, muss nicht zwei, sondern drei Mal hinsehen, um zur Erkenntnis zu gelangen: „Das ist ja gar kein echter Fliegenschiss!“ Stimmt: Denn den hat der Automobilkünstler aufgemalt bzw. aufgesprüht.