Mercedes-Rückruf Gleich zwei Aktionen mit Vorgeschichte

Von Niko Ganzer Lesedauer: 2 min |

Ein Ausfall der Lenkkraftunterstützung ist bei weiteren 280.000 Einheiten möglich. Zudem gibt es Festigkeitsprobleme beim Panoramaglasdach bei über 162.000 Exemplaren des Mercedes CLC.

Auch das GLE Coupé ist von der Maßnahme betroffen.
Auch das GLE Coupé ist von der Maßnahme betroffen.
(Bild: Mercedes-Benz)

Mercedes hat einen Ende 2019 gestarteten Rückruf wegen eines möglichen Ausfalls der Lenkkraftunterstützung auf weitere Baureihen und –jahre erweitert.

Neben der bereits bekannten V-Klasse (Baureihe 447) sind auch beim ML, GL, GLE, GLS (BR 166), GLE Coupé (BR 292), CLS (BR 218), GLC (BR 253), GLK (BR 204), E-Klasse Cabrio und Coupé (BR 207, 238) und S-Klasse Coupé und Cabriolet (BR 217) sowie der C- (BR 205), E- (BR 212, 213) und S-Klasse (BR 222) die Aluminiumschrauben des Lenkgetriebes korrosionsgefährdet.

Korrosion der Schrauben durch Spritzwasser und Streusalz

Bei Beaufschlagung durch Spritzwasser in Kombination mit besonders aggressivem Streusalz könne fortschreitende Korrosion die Festigkeit der Schrauben beeinträchtigen, erklärte ein Konzernsprecher auf Nachfrage.

„Über Zeit kann insbesondere in Verbindung mit erhöhten Kräften im Rangier- und Parkierbetrieb ein Brechen einer korrodierten Schraube im Einzelfall nicht ausgeschlossen werden“, sagte er. Würden alle drei Befestigungsschrauben brechen, könnte sich der Elektromotor zur Lenkkraftunterstützung vom Lenkgetriebe lösen.

Der Tausch der Schrauben am Lenkgetriebe dauert den Angaben zufolge circa 2,5 Stunden. Bei der V-Klasse geht es um den Produktionszeitraum Februar 2014 bis August 2017, bei allen anderen Baureihen um die Zeitspanne April 2010 bis April 2017.

Der Aktionscode „4694204“ gilt laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) für weltweit knapp 280.000 Autos, davon 186.000 auf dem Heimatmarkt. Interessant: Anders als der erste Mercedes-Rückruf vor über drei Jahren wird diese Maßnahme und auch eine kürzlich bekannt gewordene BMW-Aktion in diesem Zusammenhang vom KBA überwacht.

Festigkeitsproblem nicht nur beim Schiebedach

Eine erst vergangene Woche publizierte Erweiterung eines anderen Mercedes-Rückrufs benötigt ebenfalls noch einen weiteren Nachtrag. Bei weltweit 162.472 Einheiten des Sportcoupés der C-Klasse-Baureihe 203 (CLC) kann sich das Panoramaglasdach vom Rahmen lösen. Bislang war nur das Festigkeitsproblem mit Schiebedächern bekannt.

„Der Sachverhalt ist bei beiden Aktionen der gleiche“, betonte der Mercedes-Sprecher. Allerdings wurden unterschiedliche Aktionscodes vergeben. Für den CLC lauten sie „7891007“ und „7891008“. Sie gelten dem KBA zufolge hierzulande für rund 43.000 Exemplare der Baujahre 2000 bis 2010. Die Schiebedach-Rückrufe „7891003“, „7891004“ und „7891009“ umfass(t)en in Deutschland in Summe weit über eine halbe Million Fahrzeuge mit dem Stern.

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