Caravaning Nische mit Potenzial
Der Caravanmarkt wächst und wird für immer mehr spezialisierte K&L-Betriebe zu einem lukrativen Geschäft. Aktuelle Informationen zu Markt und Technik gab es auf dem zweiten „Caravan-Tag“ des Zentralverbands für Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF).
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Rund 1,5 Millionen Caravans und Reisemobile sind in Deutschland registriert. Und die Tendenz bei den Neuzulassungen ist weiter steigend. Damit gewinnt der Markt auch für K&L-Betriebe immer mehr an Bedeutung. Der Zentralverband für Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) hat deshalb gemeinsam mit der Eurogarant Autoservice AG ein eigenes Event für darauf spezialisierte Mitgliedsbetriebe ins Leben gerufen: den sogenannten Caravan-Tag.
In dieser Woche fand der Branchentreff nun zum zweiten Mal in Friedberg statt und bietet Fachbetrieben und solchen, die es werden wollen, aber auch Gutachtern und Branchenexperten eine Plattform, sich über aktuelle Themen zu informieren und sich selbst in die Diskussion einzubringen. Waren es vor zwei Jahren noch rund 70 Teilnehmer, kamen in diesem Jahr über 100. Ein Beleg dafür, dass das Angebot einen wichtigen Nerv der Branche trifft.
Bereits knapp 60 zertifizierte Fachbetriebe
Ein weiteres Indiz für ein wachsendes Interesse seitens der ZKF-Mitgliedsbetriebe am Carvaning-Geschäft ist die steigende Zahl an zertifizierten Caravan-Fachbetrieben. Wie Dierk Conrad, ZKF-Geschäftsführer Nutzfahrzeuge, erklärte, sei die Entwicklung hier sehr positiv: „Konnten wir im September die 50. Urkunde überreichen, sind es in Kürze bereits 58 Betriebe, die das Siegel tragen dürfen.“
Klaus Boos, Referent für Caravan und Nutzfahrzeuge beim ZKF, erläuterte, dass Schadenlenkung in der Caravan-Instandsetzung unter anderem aufgrund der hohen Zulassungszahlen immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Ein Aspekt, den auch Guido Kalter, Vorstand der Eurogarant Autoservice AG, aufgriff. Er berichtete, wie die Eurogarant AG die Betriebe beim Schadenmanagement und mit einer zentralen Ersatzteilbeschaffung unterstützen kann.
Immer mehr Kastenwagen
In weiteren Fachvorträgen ging beispielsweise Tim Rüttgers, Referent für Technik und Umwelt im Caravaning Industrie Verband e. V. (CIVD), auf die Marktentwicklung ein. Wie Rüttgers erläuterte wurden 2019 knapp 81.000 Caravans und Reisemobile zugelassen. Das entspricht einem Plus von etwa fünf Prozent zum Vorjahr Ausserdem zeichnet sich laut dem Experten ein kontinuierlicher Trend zu Reisemobilen auf Kastenwagenbasis ab. So machten in den vergangen beiden Jahren Kastenwagen 43 Prozent aller Reisemobile aus. 2010 lag dieser Anteil laut CIVD Angaben noch bei 25 Prozent.
Abgerundet wurde das Event durch praxisnahe Technikworkshops für die Reparatur von Freizeitfahrzeugen von Deka Kleben & Dichten. Spies Hecker und das Lack- und Waschcenter Seidel präsentierten, wie mit dem sogenannten SRS-Verfahren Strukturbleche repariert werden können.
Caravans und Reisemobile sind rollende Wohnungen. Entsprechend wichtig ist ihren Besitzern, sie in einem gutem Zustand zu halten und sie nach einem Unfall perfekt wiederhergestellt zurückzubekommen. So mancher K&L-Betrieb hat bereits erkannt, dass das Instandsetzen von Reisemobilen ein lukratives Zusatzgeschäft sein kann. Doch wer sich diesem Thema widmen will, muss seinen Betrieb dafür fit machen.
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