Gebrauchtwagen-Check Thermografie-Scanner: Ergebnis nach fünf bis sieben Minuten
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Neues vom Thermografie-Scanner: Weiterentwicklung beschleunigte den Scanvorgang und reduzierte die Kosten. In Frankfurt am Main wurde am 9. Juni eine Station mit einem solchen Scanner eröffnet. Die Ergebnisse zu interpretieren, erfordert nach wie vor enormes Know-how. Vor allem bei historischen Fahrzeugen.

Bereits in den 2000er-Jahren war von Thermografie-Scannern zu lesen, die vereinzelt im automobilen Aftermarket genutzt wurden. Im Gegensatz zu Karosseriescannern wird mit ihnen nicht die Lackoberfläche analysiert, sondern sichtbar gemacht, was unter dem Lack vorhanden ist.
Das Verfahren war damals relativ langwierig und teuer – vermutlich die Gründe, warum es zwischenzeitlich still um das Thema wurde. Zumindest im Kfz-Bereich, denn in der Luft- und Raumfahrt sowie in Kraftwerken werden Thermografie-Scanner eingesetzt, beispielsweise zur Fertigungskontrolle und Inspektion von Turbinenschaufeln an Strahltriebwerken. Ebenso bei sensiblen Komponenten aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen – Stichworte Fahrräder und E-Bikes –, bei denen eine nur optische Untersuchung unzureichende Ergebnisse hervorbringen würde.
Am 9. Juni 2022 wurde in Frankfurt am Main eine Thermografie-Scanner-Station für Kraftfahrzeuge eröffnet. Der Scanner steht bei der SVS Sachverständigenstelle in der Westerbachstraße 134. Geschäftsführer Michael Ernst ist sich sicher, wegen des steigenden Ausstattungsgrads der Fahrzeuge mit Assistenzsystemen künftig weniger Schadengutachten erstellen zu können. Entsprechend intensiv sieht er sich nach kompensierenden Dienstleistungen um.
3D-Car-Check-System von Thetascan
Beim installierten Thermografie-Scanner handelt es sich um ein Produkt der Thetascan GmbH, vormals Ingenieurbüro Carl Messtechnik, mit Sitz in Dinslaken. Inhaber Volker Carl, sein Team und ein türkischer Partner entwickelten das 3D-Car-Check-System bereits vor der Coronaphase. Außerhalb Deutschlands sind solche Scanner bislang in Ankara und Istanbul installiert, weitere Projekte existieren im Irak und im Iran, in Dubai und in Singapur.
Neu am in Frankfurt installierten Thermografie-Scanner sind zwei Punkte, die für die Akzeptanz im Kfz-Bereich von Bedeutung sind. Zum einen wurde das Verfahren spürbar beschleunigt. Ein Pkw lässt sich heute in fünf bis sieben Minuten scannen. Dach und Hauben eingeschlossen – und das ist der zweite Punkt. Zuvor waren nur horizontale Scans möglich.
150 Euro netto verlangt Michael Ernst für einen vollständigen Fahrzeugscan. Zum Vergleich: In den 2000er-Jahren lag dieser Preis bei über 500 Euro. Anbieten will er diese Dienstleistung aber nicht nur eigenen Kunden, sondern auch Kollegen, also anderen Sachverständigenbüros, ebenso Kfz-Betrieben, Gebrauchtwagen- und Oldtimerhändlern sowie Leasinggesellschaften. Das Ergebnis wird in Form eines sogenannten HTML-PDF-Standardprotokolls ausgegeben.
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