Bosch Esitronic Werkstätten profitieren von mehr OE-Daten
Freie Werkstätten profitieren von der aktuellen EU-Gesetzgebung. Sie zwingt Autohersteller, den Diagnosegeräte-Herstellern alle Informationen für Wartung und Reparatur ihrer Fahrzeuge nun schneller und einfacher zur Verfügung zu stellen.
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Die Esitronic 2.0 Online von Bosch gehört in zahlreichen Werkstätten zur Standardausrüstung – so wie der Halbzoll-Ratschenkasten. Dem hat das Stuttgarter Unternehmen nun quasi ein paar Extranüsse als Problemlöser spendiert. Denn künftig wird Bosch dem Anwender Reparatur- und Wartungsinformationen noch detaillierter bieten können, nämlich direkt vom Fahrzeughersteller.
Möglich macht das die aktuell geltende EU-Verordnung 858/2018. Diese verpflichtet die Autobauer nunmehr dazu, alle Informationen für Diagnose, Instandhaltung und Inspektion eines Fahrzeugs in elektronischer sowie auch elektronisch verarbeitbarer Form zur Verfügung zu stellen. Dadurch können Diagnoseanbieter diese einfacher bzw. überhaupt erst in ihre Systeme integrieren.
Neue Inhalte schrittweise verfügbar
So enthält die Esitronic künftig auch Original-Herstellerinformationen wie Bauteil-Lageinformationen, Ein- und Ausbauanleitungen sowie 3D-Illustrationen und Fotos von Bauteilen und Zuordnungen zu einzelnen Fahrzeugtypen, außerdem Schaltpläne auf Herstellerbasis. Damit bietet die Diagnosesoftware laut Bosch eine hohe Detailtiefe und kombiniert umfangreiche Diagnosefunktionen mit Reparatur- und Wartungsinformationen aus Herstellerquellen. Die neuen Inhalte werden ab Mai 2021 schrittweise integriert und sind für Werkstätten mit Lizenzen für die Infoarten P (Schaltpläne) und SIS (Fehlersuchanleitungen) nutzbar.
Die Esitronic P ist eine umfangreiche Datenbank mit Schaltplänen für wichtige Fahrzeugsysteme wie Motormanagement, Komfort- und Bussysteme. Sie hilft dem Werkstattmitarbeiter, effizient zu arbeiten und schnell Lösungen zu finden. Die Esitronic SIS unterstützt mit Schritt-für-Schritt-Anweisungen bei der Fehlersuche und bei Reparaturarbeiten.
Datenqualität wird verbessert
Durch die Übernahme der Original-Herstellerinformationen versprechen die Stuttgarter, ihre Datenqualität weiter zu verbessern, bzw. sie schneller zur Verfügung zu stellen als bisher. Auch die exakte Zuordnung von Daten und Reparaturanleitungen zum jeweiligen Kundenfahrzeug soll Werkstätten dadurch erleichtert werden. Die meist kostenpflichtigen Abfragen von Herstellerinformationen aus unterschiedlichen Informationsquellen sollen laut Bosch damit entfallen.
Gestartet wurde die Integration der OE-Daten mit Informationen zu den Mercedes-Benz-Modellen GLC und B. Ab Mai kommen Modelle der Hersteller BMW, Fiat und Ford hinzu. Die Daten weiterer Hersteller sollen im Laufe des Jahres folgen.
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